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An der Bastion stinkt's

Verlaubter Teich soll durch Belüftung wieder fit gemacht werden

In der Mitte des Teichs ist der Belüfter installiert worden. Er soll den Sauerstoffgehalt in dem Gewässer verbessern. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 05.11.2021 - Üble Gerüche gehen derzeit von einem Teich unweit der Kfz-Zulassungsstelle an der Grünanlage "Kleine Bastion" aus. Grund sind Faulprozesse in dem Gewässer, die überhand genommen haben, wie der Leiter des Bereichs Umwelt bei der Hansestadt Lüneburg, Volker Schulz, erklärt. Nun soll der Teich belüftet werden.

Durch die Faulprozesse entstehe unangenehm riechender Schwefelwasserstoff, klärt Schulz auf. Dass es zu den Faulprozessen kommt, habe mehrere Ursachen. "Das Grundwasser am Graalwallteich ist geologisch bedingt leicht schwefelhaltig", sagt der Umweltexperte. Durch den zusätzlich hohen Laubeintrag in der umliegenden Grünanlage würden die Faulprozesse weiter begünstigt. Um die Geruchsbelästigung für die Nachbarschaft zu verringern und das Gewässer wieder zu beleben, will die Stadt nun mithilfe verschiedener Maßnahmen die Wasserqualität in dem Teich verbessern.

"Wir bringen zunächst mithilfe eines Teichbelüfters über einen längeren Zeitraum Sauerstoff in das Gewässer ein", skizziert Schulz. Damit werden die natürlichen Abbauprozesse im Teich gefördert und im besten Fall wird langfristig auch die Schlammmenge im Teich reduziert. So könne das Ausbaggern des Teichs vermieden werden. Zusätzlich wird Geäst, welches über die Wasseroberfläche ragt, zurückgeschnitten, um künftig den direkten Laubeintrag zu verringern.

Für den Sauerstoffeintrag wurde diese Woche bereits ein elektrisch betriebener Belüftungsring auf dem Graalwallteich eingesetzt. Durch diesen wird das Wasser leicht gequirlt und somit der Sauerstoffgehalt im Teich erhöht. Geplant ist, das Gerät vorerst für ein halbes Jahr einzusetzen und parallel den Erfolg anhand der Konzentration des Schwefelwasserstoffs zu messen. "Diese Werte werden während der Maßnahme engmaschig von der AGL kontrolliert", erklärt Schulz. Wichtig für Anwohner zu wissen: "Zu Beginn der Maßnahme kann es sein, dass mehr Schwefelwasserstoff entsteht als bisher – mit der entsprechenden Geruchsentwicklung." Dies sei aber normal, und der Geruch werde mit der Zeit deutlich zurückgehen, so Schulz.