header

Personal-Engpass im Klinikum

Zahlreiche Krankheitsfälle und Quarantäne – Betten auf den Stationen wurden reduziert

Das Klinikum in Lüneburg muss aktuell mit krankheitsbedingten Personalausfällen kämpfen. Foto: LGheuteLüneburg, 17.03.2022 - Die Personalsituation am Klinikum Lüneburg ist zurzeit "sehr angespannt". Das teilte die Gesundheitsholding am Nachmittag mit. Fast 200 Mitarbeiter fehlen wegen Erkrankungen, andere sind in Corona-Quarantäne oder müssen ihr Kind betreuen, das seinerseits in Quarantäne ist. Personalausfälle wegen der bereits geltenden Impfpflicht für Mitarbeiter des Klinikums gebe es bislang aber noch nicht.

Die Gesundheitsversorgung und insbesondere die Behandlung von Notfällen sei trotz der angespannten Lage "jederzeit gewährleistet", beruhigt Dr. Michael Moormann, Geschäftsführer des Klinikums. "Die adäquate ärztliche und pflegerische Versorgung bleibt für alle Patienten gesichert. Wir können aber nicht mehr so viele Patienten aufnehmen und mussten deshalb 40 Betten der stationären Versorgung und einen OP bis auf Weiteres schließen."

In einigen Bereichen könne es deshalb zu längeren Wartezeiten kommen, auch müssten planbare Operationen zum Teil verschoben werden, so Moormann. Auch die Ambulanzbereiche und innerbetriebliche Patiententransporte seien von den Verzögerungen betroffen.

Als nicht nachvollziehbar bezeichnet Moormann die Entscheidung der Bundesregierung, nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen ab 20. März auslaufen zu lassen und in die Verantwortung der Bundesländer abzugeben: "Angesichts täglich neuer Rekordzahlen bei den Corona-Neuinfektionen ist dieses Vorgehen für uns als Einrichtung der sogenannten Kritischen Infrastruktur alles andere als hilfreich."

Impfpflicht kann Personalausfälle noch erhöhen 

Dass die für Mitarbeiter im Gesundheitswesen geltende Impfpflicht den Personalengpass im Klinikum noch erhöhen kann, schließt Angela Wilhelm nicht aus. Bislang habe dies aber noch nicht zu Ausfällen geführt, erklärte die Pressesprecherin der Gesundheitsholding auf LGheute-Nachfrage. "Wie hoch der Anteil ist, lässt sich derzeit aber noch nicht sagen", so Wilhelm. Denn noch laufe die 14-tägige Frist, in der Arbeitgeber die Mitarbeiter beim Gesundheitsamt melden müssen, die keinen Nachweis vorlegen können. Erst dann entscheidet das Gesundheitsamt, wer seinen Dienst nicht mehr antreten darf.