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Sorge um das Kaufhaus

Stadtverwaltung fordert den Erhalt der Galeria-Karstadt-Filiale – und denkt in Alternativen 

Gemeinsam für Galeria Karstadt: Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Galeria-Geschäftsführer Kai-Uwe Riedel (vorn) mit Tim Biel vom Betriebsrat (hinten rechts) und Jarno Richter als Vertreter der Grundstücksgesellschaft. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 25.11.2022 - Einkaufen in Lüneburg – da denken viele sicher gleich auch an die Karstadt-Filiale am Markt. Doch während die Filiale schon längst nicht mehr "Karstadt", sondern "Galeria" heißt, steht deren Zukunft weiterhin auf wackeligen Beinen. Der Kaufhaus-Konzern will wegen seiner angeschlagenen Finanzsituation ein Drittel seiner 131 Häuser schließen. Wieder einmal. Damit Lüneburg nicht dazu gehört, hat sich Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch Verbündete gesucht.

Lüneburg brauche das Kaufhaus, darin ist sich Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch mit dem hiesigen Galeria-Geschäftsführer, Kai-Uwe Riedel, und dem Miteigentümer der Grundstücksgesellschaft, Jürgen Sallier, einig. Galeria müsse bleiben, so die gemeinsame Forderung.

Damit dies auch geschieht, hat Kalisch sich kürzlich mit einem Brief an die Konzernspitze gewandt und deutlich gemacht: "Lüneburg ist ein attraktiver Standort und wird hier hervorragend angenommen." Dass diese Forderung nicht aus dem Bauch heraus getroffen wurde, macht die Oberbürgermeisterin auch klar: "Noch gibt es zwar von der Konzernspitze keine konkreten Aussagen, aber aus meinen Gesprächen vor Ort weiß ich, dass die Lüneburger Filiale gesund ist."

So sieht es auch Geschäftsführer Kai-Uwe Riedel: "Der Standort Lüneburg kann mehrfach punkten mit seiner 1-A-A-Lage gleich gegenüber Markt und Rathaus. Aber auch mit dem enormen Einsatz der Lüneburgerinnen und Lüneburger für das innerstädtische Angebot. Die Verwaltung engagiert sich für Förderprogramme. Zusammen mit den Aktionen der Gewerbetreibenden tut das dem Standort enorm gut." Tim Biel, Betriebsratsvorsitzender der Filiale Lüneburg, bekräftigt: "Unsere Kolleginnen und Kollegen im Haus begrüßen das gemeinsame Vorgehen."

◼︎ Überlegungen aber auch für Plan B

Doch es wird auch bereits in die andere Richtung gedacht für den Fall, dass das Kaufhaus doch nicht mehr zu halten ist. So hat die Stadtverwaltung bereits im Februar über das Bundesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren Fördergelder beantragt, um "attraktive Möglichkeiten für eine alternative Nutzung der Schlüsselimmobilie am Markt beispielhaft und solide erarbeiten zu lassen", wie die Pressestelle mitteilte. Der Antrag wurde Ende Oktober bewilligt. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung. Ziel ist, dass eine Untersuchung bis zum Ende des ersten Quartals starten kann.

Einer, der hierbei auch ein Wörtchen mitzureden hat, ist Jürgen Sallier. Der Lüneburger Immobilien-Makler ist Miteigentümer der Grundstücksgesellschaft, der der Gebäudekomplex gehört. Doch Sallier zeigt sich bislang eher bedeckt: "Unser gemeinsamer Wunsch ist, dieses zentrale Kaufhaus hier am Platz zu halten. Es ist gut, wenn dafür alle Beteiligten hier an einem Strang ziehen."

Das wiederum wird von Kalisch so kommentiert: "Karstadt ist ein Zugpferd, und ich freue mich, dass wir hier gemeinsam nach guten Lösungen streben."