header

Breite Front für Scharnebeck

IHKs und Verbände fordern Schleusenneubau - Kritik an Ramsauer-Plänen

Hansestadt, 19.04.2012 - Die IHK Lüneburg-Wolfsburg hat sich mit der Kammerunion Elbe/Oder (KEO) für einen raschen Schleusenneubau in Scharnebeck ausgesprochen. In einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer kritisierte der internationale Zusammenschluss von 28 Anrainerkammern von Elbe und Oder gemeinsam mit zehn Wirtschaftsverbänden die ablehnende Haltung des Ministers zu einer Kapazitätserweiterung und den drohenden Planungsstopp.

Die Wirtschaft widersprach damit Äußerungen Ramsauers, das bestehende Hebewerk könne auch die für die nächsten 30 Jahre prognostizierten Verkehre noch aufnehmen (LGheute berichtete). "Scharnebeck stößt schon heute an seine Kapazitätsgrenzen. Das Schiffshebewerk ist ein Nadelöhr, mit dem wir die Potenziale des Elbe-Seitenkanals verschenken", unterstreicht IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert die Forderung nach einer Erweiterung.

Der Großteil des Güterverkehrs auf dem Binnenschiff zum und vom Hamburger Hafen wird über den Elbe-Seitenkanal abgewickelt. Die Tröge des Hebewerks in Scharnebeck von jeweils 100 Meter Kammerlänge sind für moderne Binnenschiffe und Schubverbände jedoch zu klein.

Immer wieder kommt es durch Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen zu Sperrungen. Mehrere Ausfälle in den vergangenen Monaten haben den Verkehr auf dem Elbe-Seitenkanal zeitweise komplett zum Erliegen gebracht. Für die Binnenschifffahrt bedeutet das einen enormen Wettbewerbsnachteil. Angesichts der wachsenden Verkehrsmengen würde ein Ausbau Scharnebecks zudem Straßen und Schienen von weiteren Gütertransporten entlasten.