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Die Argumente der Kandidaten

Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis 37 beziehen Position - Die 100 Wörter-Aktion auf LGheute 

Lüneburg, 03.09.2013 - Noch knapp drei Wochen, dann wird in Deutschland der neue Bundestag gewählt. Im Wahlkreis 37, der die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg umfasst, treten neun Kandidaten an, die um die Stimmen der Wähler dieser Region kämpfen. Auf LGheute bieten wir den Kandidaten mit Ausnahme der NPD Gelegenheit, ihre Argumente und Positionen darzulegen. Dabei soll - wie immer auf LGheute - der Blick möglichst auf die Themen und Belange unserer Region gerichtet bleiben. 
In der ersten Fragerunde möchten wir von den Kandidaten wissen, warum die Wähler ihr Kreuz auf dem Stimmzettel ausgerechnet hinter ihrem Namen machen sollen. Und damit die Antworten nicht zu lang ausfallen, haben wir sie auf maximal 100 Wörter begrenzt.


LGheute
: Sie sind angetreten, als Direktkandidat/Direktkandidatin Ihrer Partei für die Menschen in den beiden Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg in den Bundestag einzuziehen. Was ist Ihr stärkstes Argument, mit dem Sie die Wähler für sich zu gewinnen glauben?

 

Eckhard Pols, CDU: "Das stärkste Argument ist, dass ich eine 'geerdete Person' bin. Als Familienvater kenne ich ebenso die Probleme der Familien - angefangen bei Krippe über Kindergarten und Schule bis Ausbildung - wie auch die Probleme von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und der Mittelständler. Dafür arbeite ich in Berlin! Stärkung der Familien und einen gesunden Mittelstand."

 

 

 

Hiltrud Lotze, SPD: "Ich will, dass es in Deutschland wieder gerecht zugeht. Damit die Schere zwischen arm und reich wieder geschlossen wird, sollen Reiche einen stärkeren Beitrag zum Steueraufkommen zahlen. Letztlich auch für ein Bildungssystem, das jedem Kind gleich gute Startchancen gibt. Nur wenn es sozial gerecht zugeht, gedeihen auch Wirtschaft und Wohlstand. Deshalb setze ich mich auch für einen gesetzlichen Mindestlohn ein. Und für unsere Region kämpfe ich für eine wirkliche Energiewende; sie muss dezentral und demokratisch sein, damit das erwirtschaftete Geld vor Ort bleibt. Sie wird damit zur Erfolgsgeschichte für Privathaushalte und Unternehmen. Und ich bin gegen ein Atommüll-Endlager in Gorleben."

 

Dr. Tobias Debuch, FDP: "Freiheit. Die Freiheit des Einzelnen ist der Grund und die Grenze liberaler Politik. Die FDP ist die einzige Partei, die sich bei jeder politischen Entscheidung die Frage stellt, wie sie sich auf die Freiheit des Einzelnen auswirkt. Ich habe die Grundvorstellung, dass jeder Mensch nach seinen eigenen Vorstellungen glücklich werden kann, dass jeder Mensch selbst die Verantwortung für sich und seine Umwelt übernehmen kann und wir keinen bevormundenden Staat benötigen. Politik muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass jeder Mensch sich in unserem Land frei entfalten kann. Nicht mehr und nicht weniger."

 

 

Julia Verlinden, Grüne: "Als Umweltwissenschaftlerin möchte ich die Energiewende mit Sachverstand voranbringen. Dazu gehört mehr als eine „Stromwende“ mit Atomausstieg: Wichtig sind auch Energieeffizienz und Energieeinsparung. Ebenso zentral ist, wie wir Gebäude heizen und Mobilität gestalten. Klimaschutz ist auch aus der Perspektive internationaler Gerechtigkeit eine vordringliche Herausforderung für unsere Gesellschaft, der ich mich gerne stelle. Ich bringe neun Jahre kommunalpolitische Erfahrung mit und habe sechseinhalb Jahre in einer Bundesverwaltung (Umweltbundesamt) gearbeitet, das sind für die Tätigkeit im Bundestag nützliche Erfahrungen. Bündnis 90/Die Grünen können Energiewende, deswegen kämpfe ich für eine starke grüne Fraktion im Bundestag – das gelingt mit vielen grünen Zweitstimmen."

Johanna Voß, Die Linke: "Als Bundestagsabgeordnete der Linken mache ich mich stark für Frieden, soziale Gerechtigkeit und mehr direkte Demokratie. Das Primat der Politik gegenüber dem Finanzsektor muss wiederhergestellt werden, der Reichtum gehört fairteilt. Für meinen Wahlkreis ist entscheidend, dass eine ernsthafte Atomausstiegspolitik verfolgt wird: AKWs unverzüglich abschalten, kein 'Endlager' Gorleben. Dafür trete ich ein - und für einen konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien, also raus aus der Kohle und Schluss mit Fracking! Wir brauchen außerdem starke Kommunen und regionale Wirtschaftskreisläufe und dafür eine Gemeindewirtschaftssteuer. Sie soll eine bessere Infrastruktur wie flächendeckend schnelles Internet finanzieren. Mein stärkstes Argument: meine Grundsätze gelten auch nach der Wahl!"

Olaf Forberger, Piraten: "Mehr Demokratie. Im Grundgesetz steht in Artikel 20: 'Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen ... ausgeübt.' Doch diese Volksabstimmungen auf Bundesebene gibt es nicht. Wir Piraten setzen uns dafür ein, dass Bürger selbst entscheiden. Was alle betrifft, soll von allen entschieden werden. Beispiele für Volksabstimmungen sind Atomenergie oder der Umfang der Überwachung. Politiker müssen dann beim Volk um Zustimmung werben. Lobbyisten würden weniger Gewicht haben. Außerhalb der Wahl hätten wir Bürger mehr Einfluss auf die Politik. Wir hätten weniger Politikverdrossenheit und mehr Demokratie. Und keine Angst: das Bundesverfassungsgericht kann auch Volksentscheide überprüfen."



Michael Recha, AfD: "Die Lage im Land ist wegen Euro-Haftung und Überschuldung hochriskant. Handlungsunfähigkeit droht wie in Lüneburg, wo Grundschulen unsaniert bleiben. Alle hoffen auf mehr Geld von anderen, versprechen wie immer zu viel. In einer solchen Situation schlafe ich beim Spitzenkandidatenduell im Fernsehen ein - so oberflächlich und bewusst irreführend wurde dort an den Kernaufgaben der nächsten Monate vorbeigeredet. Verantwortliche Abgeordnete müssen ehrlich Vor- und Nachteile schwieriger Entscheidungen aufzeigen, um nachhaltige Ergebnisse zu erreichen. Daher bin ich eine echte professionelle Alternative zu den etablierten Schönrednern. Ich bin unabhängig, und ich kann viel mehr bewegen, wenn Sie mich direkt wählen!"


Sonni Tonne, PBC: "Es kann nicht mehr so weiter gehen, wie bisher! Wir sind dabei, mit Vollgas gegen die Wand zu laufen."

 

 

 

 

 

 

Die Reihenfolge der Kandidaten entspricht ihrer Reihenfolge auf dem Stimmzettel zur Bundestagswahl 2013.

Erläuterung zu den Kurz-Bezeichnungen der Parteien: 
CDU: Christlich Demokratische Union Deutschlands
SPD: Sozialdemokratische Partei Deutschlands
FDP: Freie Demokratische Partei
Grüne: Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke: Die Linke. Niedersachsen
Piraten: Piratenpartei Niedersachsen
AfD: Alternative für Deutschland
PBC: Partei Bibeltreuer Christen

 

Weitere Beiträge und Berichte zur Bundestagswahl 2013 gibt es hier.