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"Demokratisch fair und gewaltfrei argumentieren"

Lüneburger AfD-Kandidat fordert mehr Fairness und Respekt im Wahlkampf - Öffentlicher Aufruf

Lüneburg, 25.08.2013 - Mangel an Respekt, Toleranz und Fairness wirft der Lüneburger Bundestagskandidat der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Michael Recha, den Grünen vor. Diese hatten bei einer eigenen Veranstaltung gestern in Lüneburg Wahlplakate der AfD zugehängt. Ebenfalls gestern wurde bei einer AfD-Wahlkampfkundgebung in Bremen deren Spitzenkandidat Bernd Lucke tätlich angegriffen, auch weitere Personen wurden verletzt. Mit einem öffentlichen Appell an die Direktkandidaten im Wahlkreis 37 "Lüchow-Dannenberg / Lüneburg" ruft Michael Recha jetzt zu mehr Sachlichkeit und Fairness im Umgang mit seiner Partei auf.

"Es nervt erheblich, in eine Ecke gerückt worden zu sein, auf die jetzt einige Menschen reagieren und uns unfair behandeln", erklärt Michael Recha in seinem heute veröffentlichten Appell. Er reagiert damit auf zwei Vorkommnisse an diesem Wochenende, bei der es sogar zu tätlichen Übergriffen auf Mitglieder seiner Partei gekommen war. So wurde der AfD-Vorstandssprecher und Spitzenkandidat Bernd Lucke bei einem Wahlkampfauftritt in Bremen von 20 bis 25 vermummten Störern attackiert, wie Spiegel-Online berichtet. Dabei sollen zudem zwei Personen vor der Bühne niedergeschlagen und mehrere Personen, darunter auch zwei Kinder, durch Reizgas der Angreifer verletzt worden sein.

"Damit wird meine Partei AfD und mittelbar jeder Kandidat der AfD unfreiwillig in eine Gewaltauseinandersetzung gezwängt, die ich persönlich nicht bereit bin mitzumachen! Wir sind keine Populisten, ich führe Wahlinformationsgespräche an Infoständen und Ortsterminen wie am Freitag in Bleckede. Ruhig und sachlich, antworte auf intelligente Fragen an eine neue Partei, ohne laute Töne", so Recha.

Der Lüneburger AfD-Kandidat beklagt, dass es bis heute keine Distanzierung der Grünen zu einem ähnlichen Vorgang in Göttingen vor einigen Tagen gegeben hat: "Von den verbohrten Göttinger Gepflogenheiten, jegliche Politik in Rechts-Links-Schemata zu packen - was eine unglaubliche Darstellung an historischer Unreife bedeutet - hat sich Jürgen Trittin als Teil dieser Lokalszene bis heute nicht bundesweit öffentlich distanzierend persönlich erklärt, obwohl er besondere Verantwortung trägt als Göttinger Direktkandidat, Bundesspitzenkandidat der Grünen und ehemaliger Bundesminister, der auf unsere Verfassung einen Eid geschworen hat."

Ebenfalls mussten Lüneburger AfD-Parteimitglieder gestern feststellen, dass ein AfD-Wahlplakat bei einer Wahlveranstaltung der Grünen in Lüneburg mit einem Plakat der Grünen zugehängt wurde. "Über Sachthemen Demokratie in Europa und unbegrenzte Haftungsübernahmen, Gouverneursräte und Ermächtigungsverordnungen wird nicht offen diskutiert, aber die Grünen überhängen unser Plakat", empört sich Recha.

Erst vor zwei Wochen habe er alle Direktkandidaten im Wahlkreis 37 gebeten, eine gemeinsame Erklärung abzugeben, um die Wahlzeit sachlich und fair zu halten, sagte Recha. "Dazu hatte ich nur von Herrn Pols und Herrn Debuch eine zustimmende Antwort erhalten, ansonsten erhielt ich nicht einmal eine Antwort. Man scheint es zu goutieren, dass wir gegen Windmühlen der Antifa anreden müssen."

"Ich bitte Sie um Veröffentlichung meines Aufrufs an alle Direktkandidaten in unserem Wahlkreis, mit Ausnahme der NPD!, dass wir alle einschliesslich der AfD demokratisch fair und gewaltfrei argumentieren und informieren wollen", teilt Recha in seinem Aufruf mit. 

Julia Verlinden und Jürgen Trittin fordert Recha indes zu einer öffentlichen Erklärung auf, "warum die Partei der Grünen bei einem öffentlichen Auftritt ihres Bundesspitzenkandidaten unser Plakat verdeckt, wo sie für Transparenz und Bürgerbeteiligung offiziell eintreten." Er erwarte eine Entschuldigung und Aufklärung, wer in der Partei dafür verantwortlich ist und welche Konsequenzen daraus gezogen werden. "Als offizielle Aktion der Grünen im Wahlkampf ist dieses undemokratische Verhalten inakzeptabel!"