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Gymnasien müssen sich keine Sorgen machen

Elternvertreter tragen Bedenken Bildungspolitikern in Hannover vor

Hannover, 15.02.2015 - "Gymnasien machen eine hervorragende Arbeit, sie sind die beliebteste Schulform im Land. Ich weiß nicht, warum sich Gymnasien, die zumindest im Landkreis Lüneburg aus allen Nähten platzen, sich Sorgen um ihre Existenz machen“, sagte Schröder-Ehlers anlässlich des Besuchs von Elternvertreter der Gymnasien aus Hansestadt und Landkreis Lüneburg. Sie waren in der vergangenen Woche zu einem ersten Gespräch zur Schulgesetzesnovelle in Niedersächsischen Landtag gekommen und übten Kritik an der Schullaufbahnempfehlung.

Auf Einladung der Lüneburger Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers (SPD) und Miriam Staudte (Bündnis90/Die Grünen) diskutierten sie mit dem bildungspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Politze, den Entwurf zum neuen Schulgesetz. Die Schulelternräte üben Kritik an dem Entwurf, der kurz zuvor vom Kabinett beschlossen und in die Anhörung gegeben wurde.

"Mit einer Verabschiedung des Gesetzes ist in der Plenarsitzung vor der Sommerpause zu rechnen, damit das Gesetz zum Schuljahresbeginn in Kraft treten kann“, stellte Stefan Politze klar. Von allen Seiten wurde auf die schnelle Verabschiedung gedrängt, damit die Wiedereinführung des Abiturs nach 9 Jahren ehestmöglich umgesetzt werden kann. "Diese Änderung ist nötig und muss schnell umgesetzt werden“, waren sich alle einig.

 

Zu der Sorge der Eltern, die Gymnasien seien durch das neue Schulgesetz in ihrer Existenz gefährdet, betonte Politze, dass die Landesregierung Schulformen nicht gegeneinander ausspielen werde. "Mit der Gleichbehandlung der Schulformen erreichen wir mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Schulträger und eine breitere Vielfalt des Bildungsangebotes vor Ort. Wir werden damit dem Wunsch vieler Eltern und Schulträger gerecht, die sich beide Schulformen - Gymnasium und Gesamtschule - wünschen." Miriam Staudte ergänzte: "Es geht in der Novelle um Chancengleichheit zwischen Gymnasien und Gesamtschulen, nicht um Bevorzugung einer Schulform. Ob Gesamtschulen errichtet werden, entscheiden weiterhin die Kommunen. Und natürlich sind vorher Elternbefragungen durchzuführen.“

Die Eltern trugen zudem ihre Sorgen und Bedenken zur Schullaufbahnempfehlung vor. So fordern sie möglichst verpflichtende Gespräche zwischen Lehrern und Eltern zur Schullaufbahnempfehlung am Ende der Grundschulzeit. "Wir bieten den Eltern mit der Änderung des Schulgesetzes zukünftig Beratungsgespräche und eine an der individuellen Lernentwicklung orientierte Einschätzung an. Auf dieser Grundlage sollen sie selber entscheiden, was für ihr Kind richtig ist“, sagte Politze. "Das ist ein Recht, das Eltern schon lange einfordern. Sie wollen selbst entscheiden, welche Schulform ihr Kind besucht“, ergänzte Schröder-Ehlers.

 

Staudte und Schröder-Ehlers betonten, dass die Anhörung der Verbände und die Diskussionen erst am Anfang stehe: "Wir freuen uns auf eine angeregte Debatte und werden weiterhin mit den Eltern, den Elternvertretern, den Schulträgern und den Schulleitungen im Gespräch bleiben.“