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Bald einheitliche Fährpreise?

Basis-Partei will die unterschiedliche Subventionierung der beiden Elbfähren harmonisieren

Die Fähre "Amt Neuhaus" profitiert deutlich stärker von der Subventionierung durch den Landkreis Lüneburg. Foto: LGheuteLüneburg, 20.04.2023 - Zwei Fähren, zwei verschiedene Beförderungs-Preise? An sich nichts Ungewöhnliches, wenn die Betreiber nicht identisch sind wie bei den beiden Elbfähren "Amt Neuhaus" und "Tanja". Ungewöhnlich ist aber, wenn der Landkreis Lüneburg einen Teil der Preise für beide Fähren subventioniert, dabei aber nicht denselben Maßstab anlegt. Das soll sich ändern, fordert der Kreistagsabgeordnete Dietrich Bilgenroth (Basis).

An sich ist die Sache löblich: Der Landkreis will denjenigen Personen entgegen kommen, die häufig eine der beiden Elbfähren nutzen. Deshalb subventioniert er nicht nur die Jahreskarten für die zwischen Bleckede und Neu Bleckede fahrende "Amt Neuhaus" und der zwischen Darchau und Neu Darchau fahrende "Tanja", sondern auch die jeweiligen Zehnerkarten.

Doch bei den ermäßigten Zehnerkarten gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede, wie eine Überprüfung von LGheute ergab. Danach kostet eine Zehnerkarte für eine Person mit Auto für die Fähre "Amt Neuhaus" regulär 35 Euro und ermäßigt 17,50 Euro, bei der Fähre "Tanja" aber regulär 37 Euro und ermäßigt 25 Euro. Noch deutlicher fällt die Ermäßigung für eine Zehnerkarte für eine Person mit Fahrrad aus: Bei der "Amt Neuhaus" kostet sie regulär 17,50 Euro, ermäßigt 7 Euro. Bei der "Tanja" aber sind es regulär 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

In der Sitzung des Kreistags im Februar griff Dietrich Bilgenroth das Thema mit einer Anfrage auf und erhielt vom Ersten Kreisrat Jürgen Krumböhmer die Antwort: "In der Tat ist das alles nicht so ganz schlüssig." (LGheute berichtete).

Mit einem Antrag für die heutige Kreistagssitzung will Bilgenroth diesen Missstand nun ändern. Darin soll die Kreisverwaltung beauftragt werden, einen Vorschlag auszuarbeiten, "der für eine künftige Gleichbehandlung im Hinblick auf die Förderung der Fahrkarten sorgt und diesen Vorschlag dem zuständigen Gremium zum Beschluss vorzulegen", wie es in dem Antrag heißt. Ziel sei es, für beide Fähren einen "gleichhohen oder annähernd gleichhohen Betrag" zu erzielen.

◼︎ Zustimmung für Antrag ungewiss

Ob die Kreistagsmehrheit dem Antrag heute zustimmt, ist allerdings offen. Zwar hatten sich die Fraktionssprecher von Grünen, FDP, AfD und Linken gegenüber LGheute für eine Anpassung ausgesprochen, ob sie dem Bilgenroth-Antrag zustimmen, ist damit noch nicht ausgemacht. Schließlich wollen Bilgenroth und die AfD sich heute im Kreistag zu einer Gruppe zusammenschließen – und bekanntlich werden ja Anträge der AfD von den anderen Fraktionen gern abgelehnt.

Von der SPD war dazu bislang noch gar nichts zu hören. Und auch die CDU hielt sich bislang noch bedeckt. Deren Fähren-Experte Wilhelm Kastens erklärte lediglich, die unterschiedliche Subventionierung habe "ihre Geschichte" und sei richtig. Erklären konnte er sie aber auch nicht.