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Gelungener Coup beim Landkreis

Rainer Müller wird neuer Kreisrat für Finanzen beim Landkreis Lüneburg

Für den Neuling Rainer Müller (l.) beim Landkreis Lüneburg gab's Blumen von Landrat Jens Böther. Foto: Landkreis Lüneburg Lüneburg, 02.05.2023 - Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte – oder: Wenn die Stadt nicht zugreift, macht es der Landkreis. So geschehen bei der Benennung von Rainer Müller als neuen Kreisrat und Leiter des neu geschaffenen Fachbereichs Mobilität und Finanzen. Heute stimmte der Kreistag der Neubesetzung zu. Beachtlich: Müller kommt als Leiter der Fachbereichs Finanzen bei der Stadt Lüneburg, die eigentlich selbst noch auf der Suche nach einem Stadtkämmerer ist.

Der Landkreis konnte seine Freude über den frisch gewonnenen Mitarbeiter kaum unterdrücken. In einer heute herausgegebenen Pressemitteilung heißt es: "Innerhalb von drei Monaten hat der Landkreis Lüneburg nicht nur eine neue Wahlbeamtenstelle geschaffen, sondern auch die Stellenbesetzung geklärt." Das war nicht nur als Lob auf die eigene Tüchtigkeit, sondern auch als Spitze gegen die Dösigkeit der Lüneburger Stadtverwaltung zu verstehen, die Müller einfach gehen ließ. Denn der langjährige Mitarbeiter im Lüneburger Rathaus hatte sich schon unter der inzwischen in den Ruhestand getreten Stadtkämmerin als durchaus kompetent in Sachen Finanzen erwiesen. Mehr als 20 Jahre arbeitete er für das Finanzmanagement der Hansestadt Lüneburg, zu dem unter anderem Kämmerei und Beteiligungscontrolling gehören.

Mitte dieses Jahres soll Müller die Verwaltungsspitze des Landkreises nun komplettieren. Die neue Struktur mit Rainer Müller an der Spitze soll laut Kreisverwaltung der zunehmenden Bedeutung der Verkehrswende in Stadt und Land, aber auch den finanziellen Fragen Rechnung tragen. "Gemeinsam mit der Politik, dem motivierten Team beim Landkreis und künftig auch der MOIN möchte ich die Mobilität der Zukunft denken und gestalten", kündigt der Diplom-Kaufmann an. 

"Herr Müller wird unseren Verwaltungsvorstand menschlich und fachlich bereichern", erklärt Landrat Jens Böther. "Ich freue mich, dass wir ihn für unser Team gewinnen konnten und die Mannschaft mit ihm demnächst vollständig ist."

◼︎ Stadt weiter auf der Suche

Die Stadtverwaltung Lüneburg ist unterdessen weiter auf der Suche nach einem Nachfolger für die im Februar ausgeschiedenen Stadtkämmerin Gabriele Lukoschek. Obwohl sie ihren Abschied schon Monate zuvor angekündigt hatte, gibt es bis dato keinen Nachfolge-Vorschlag aus dem Rathaus. Das Vorschlagsrecht liegt bei Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Sie muss sich fragen lassen, warum die Nachbesetzung bis heute nicht geklappt hat – nachdem auch die Besetzung des Sozialdezernenten nicht unproblematisch verlaufen war (LGheute berichtete).