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"Nie wäre sie wichtiger als jetzt"

IHK fordert mehr Tempo beim Bau der Elbbrücke und der Schleuse Lüneburg  

So oder so ähnlich könnte die Elbbrücke zwischen Darchau und Neu Darchau aussehen, sollte sie denn irgendwann einmal kommen. Grafik: Landkreis LüneburgLüneburg, 27.07.2022 - Die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) fordert deutlich mehr Tempo beim Bau der geplanten Elbbrücke zwischen Darchau und Neu Darchau an. Anlass ist der erneute Ausfall der Elbfähre "Tanja", die wegen Niedrigwassers der Elbe ihren Betrieb bis auf Weiteres eingestellt hat. Zugleich macht die Kammer Druck für die neue Schleuse am Elbe-Seitenkanal.

"Die geplante Elbbrücke würde die jetzt wieder notwendigen Umwege vermeiden. Diese sind nicht nur zeit-, sondern vor allem kostenintensiv und belasten Unternehmen und Pendler gleichermaßen. Eine zeitnahe Realisierung der Brücke kann der Region als Ganzes nur Vorteile bringen", fordert Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHKLW. Der Klimawandel fordere ganzheitliche Lösungen. „Wenn wir über Klimafolgenanpassung reden, brauchen wir auch neue und leistungsfähige Infrastruktur, um die ganzjährige Erreichbarkeit der Region zu sichern und Umwegverkehre von Menschen und Gütern zu vermeiden."

◼︎ Zu wenig Tempo

Die IHKLW kritisiert, dass die zum Landkreis Lüneburg gehörende Gemeinde Amt Neuhaus bis heute nicht über eine feste Elbquerung an die Region westlich der Elbe angeschlossen ist. Nachdem das Land Niedersachsen eine anteilige Finanzierung zugesagt hat, plant der Landkreis Lüneburg derzeit die Realisierung der Brücke. "Man hat aber leider das Gefühl, dass es überhaupt nicht vorangeht", so Zeinert. 

Die Elbbrücke zwischen Darchau und Neu Darchau sei von verschiedenen Landesregierungen versprochen worden, aber auch nach über 30 Jahren ein immer noch nicht realisiertes Projekt der deutschen Wiedervereinigung. 

◼︎ Verzug auch beim Gesamtkonzept Elbe 

Neben der Erreichbarkeit der Region schaut die IHKLW auch besorgt auf den Gütertransport auf der Wasserstraße. „Die Schiffbarkeit der Elbe ist zunehmend eingeschränkt. Wir brauchen die Elbe jedoch als Bundeswasserstraße für Sonder- und Schwertransporte wie für dreilagige Containerverkehre. Die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe geht deshalb viel zu langsam voran. Zugleich bedarf es einer schnellstmöglichen Realisierung der neuen Schleuse Lüneburg am Elbe-Seitenkanal“, fordert Zeinert.