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Preise klettern weiter

Knapper werdende Angebote treiben die Immobilien-Preise weiter in die Höhe

Die Preisentwicklungen beim Wohnbauland im Landkreis Lüneburg. Grafik: GutachterausschussLüneburg, 27.01.2023 - Angebot und Nachfrage – wenn dieses Prinzip gilt, dann bei den Immobilienpreisen. Eine Bestätigung dafür liefert erneut der Gutachterausschuss für Grundstückswerte Lüneburg mit seinen aktuellen Daten. Die zeigen weiter deutlich nach oben. So ist die Anzahl der Kaufverträge und der Geldumsatz zwar insgesamt gesunken, weil aber das Angebot immer knapper wird, steigen die Preise für die einzelnen Objekte weiter. 

Und so sieht es laut Gutachterausschuss im Landkreis Lüneburg am Jahresende 2022 aus:

Bauland ist 2022 in der Stadt Lüneburg um 14,3 Prozent gestiegen, in der direkten Umgebung von Lüneburg um 6,8 Prozent. Im östlichen und westlichen Landkreis war die Entwicklung ebenfalls mit 8,3 und 7,5 Prozent von einem deutlichen Anstieg geprägt. Der Bereich Amt Neuhaus kommt auf ein Plus von 10,9% gegenüber dem Vorjahr.

◼︎ "Baukostensteigerungen ziehen bebaute Objekte weiter nach oben"

Im Landkreis wurden für Ein- oder Zweifamilienhäuser in den verschiedenen Bauepochen durchschnittlich zwischen 2.059 Euro und 4.172 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Der durchschnittliche Kaufpreis eines freistehenden 15 Jahre alten Ein- oder Zweifamilienhauses lag bei 548.000 Euro. Für ein 30 Jahre altes Haus wurden durchschnittlich 438.000 Euro gezahlt.

Für Ein- oder Zweifamilienhäuser ist ein Anstieg von 19,2 Prozent (Vorjahr 10,8) ermittelt worden, Reihenhäuser oder Doppelhaushälften haben ein Plus von 13,1 Prozent (Vorjahr 16,7) erfahren. Eigentumswohnungen legten um 14,0 Prozent zu (Vorjahr 10,2).

"Zu diesen Preisen finden sich Käufer - Indiz für die Wirtschaftskraft der Metropolregion Hamburg", sagt Peter Wesnigk vom Gutachterausschuss. Und weiter: "Die derzeitige Inflation lässt eine nominelle Reduzierung der Zahlen kaum erwarten."

◼︎ Gewerbebaulandpreise steigen

Positiv sind die Entwicklungen weiterhin bei den Gewerbebaulandpreisen. Diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 7,1 Prozent (Vorjahr 5,5) entwickelt.

◼︎ Preise für Acker- und Grünland bei hohem Flächenumsatz weiter uneinheitlich

Die positive Bilanz im gesamten Flächenumsatz wird allein durch den Anstieg von 42,8 Prozent bei den land- und forstwirtschaftlichen Flächen möglich. So sind die Preise für Grünland wieder um 6,6 Prozent (Vorjahr 9,5) gestiegen. Ackerland hat sich nach einem Rückgang von -2,6 Prozent in 2021 mit einem geringen Plus von 0,1 Prozent in 2022 seitwärts stabilisiert.

◼︎ Basis sind 1.925 Kaufverträge

In die Untersuchungen fließen die Verkäufe von Wohnhäusern, Wohnungseigentum, Büro- und Geschäftshäuser sowie die Verkaufsfälle von unbebauten Grundstücken und land- und forstwirtschaftlichen Flächen ein. Dazu hat der Gutachterausschuss Daten aus insgesamt 1.925 Kaufverträgen ermittelt, die im vergangenen Jahr im Landkreis Lüneburg abgeschlossen und über die Notare zugesandt wurden.

Die aktuellen Trends und Entwicklungen am Immobilienmarkt veröffentlicht der Gutachterausschuss, zuständig für die Landkreise Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen, mit den Grundstücksmarktdaten 2023. Diese werden online unter immobilienmarkt.niedersachsen.de präsentiert. Gleichzeitig beschlossen die ehrenamtlichen Gutachter die abgeleiteten Bodenrichtwerte 2023. Die Bodenrichtwerte und alle wesentlichen Preisangaben beziehen sich auf den Stichtag 1. Januar 2023.

Dem Gutachterausschuss gehören rund 60 Experten aus den Berufsgruppen der Bausachverständigen, Architekten, Bankfachleute, Immobilienmakler und -verwalter sowie landwirtschaftlichen Sachverständigen an. Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses Lüneburg ist angesiedelt in der Regionaldirektion Lüneburg des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN).