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Warnstreiks für ein dickes Gehaltsplus

Streikaktionen in Lüneburg – Verdi fordert Verbesserungen von insgesamt sechs Prozent

Ihre Forderungen machten die Streikenden auch im Lüneburger Behördenzentrum deutlich. Foto: VerdiLüneburg, 27.01.2017 - Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder sind ins Stocken geraten. Gestern und vorgestern gab es erste Streikaktionen der Gewerkschaft Verdi in Lüneburg. Gestern gab es eine sogenannte aktive Mittagspause im Behördenzentrum Auf der Hude vor der Kantine , am Mittwoch einen Warnstreik in der Mittagszeit an der Leuphana Universität Lüneburg. Dort und zeitgleich auch im Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) verliehen streikende Beschäftigte ihren Forderungen Nachdruck.

Verdi-Bezirkschef Matthias Hoffmann, der bei beiden Aktionen mit vor Ort war, erklärt: "Lehrer, Polizisten und das Personal der Landesverwaltungen machen einen sehr guten Job. Sie alle hoffen zurecht auf ein dickes Gehaltsplus! Denn die Steuereinnahmen sprudeln. Dadurch ist genügend Geld da, damit die Beschäftigten im öffentlichen Dienst endlich das bekommen, worauf sie jahrelang verzichtet haben."

In Niedersachsen gab es 2016 ein Steuerplus in Höhe von 607 Millionen Euro. Verdi betont, dass der öffentliche Dienst der privaten Wirtschaft und damit auch der gesamten Einkommens-Entwicklung deutlich hinterherhinke. Ab Februar seien auch die Beschäftigten von Bund und Kommunen den Mitarbeitern in den Ländern nach der jüngsten Tariferhöhung um vier Prozent voraus, ebenso habe es in der Gesamtwirtschaft eine Steigerung um etwa vier Prozent gegeben. In der Metallindustrie sogar etwa elf Prozent. Hoffmann sieht gute Voraussetzungen für die Forderungen: "Daher ist es jetzt Zeit zu handeln, um nicht den Anschluss zu verlieren und die Attraktivität für den Öffentlichen Dienst zu steigern!"

Am 18. Januar startete mit dem Verhandlungsauftakt in Berlin die Tarif-und Besoldungsrunde 2017 für die Beschäftigten der Länder. Die Verdi fordert Verbesserungen im Gesamtvolumen von 6 Prozent. Darin enthalten sein soll eine soziale Komponente in Form eines Sockel- oder Mindestbetrags und die Einführung der Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Entgelte für Praktikanten und Auszubildende sollen pro Monat um 90 Euro erhöht, sachgrundlose Befristungen sollen ausgeschlossen werden.