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Mehr Tempo in allen Bereichen gefordert

Wirtschaft klagt über zu viel Bürokratie – Politik erkennt Handlungsbedarf 

Wollen, dass es schneller geht: (v.l.) Michael Zeinert (IHK), Thomas Ulbrich (Volkswagen), Ministerpräsident Stephan Weil, Andreas Kirschenmann (IHK), Michael Meeske (VfL) und Dr. Martin Wansleben (DIHK). Foto: IHK/Hans-Jürgen WegeLüneburg/Wolfsburg, 28.08.2019 - "Der Mittelstand ächzt unter bürokratischen Hürden und langen Wartezeiten. Beschleunigung muss bei der Planung von Infrastrukturprojekten der Normalfall werden." Dies forderte Andreas Kirschenmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg, vor wenigen Tagen beim Sommerfest der IHK in Wolfsburg. Der anwesende niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil nahm den Ball auf und erklärte, Niedersachsen wolle auf Bundesebene Vorschläge machen, um schneller zu werden: "Wir sind zu perfektionistisch, wir sind zu misstrauisch, wir sind zu langsam."

Auch Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), mahnte zu Geschwindigkeit: "Unsere Antwort auf das Tempo der Wirtschaft anderer Länder kann nicht immer sein, dass wir uns in die Abwehr zurückziehen." Tempo sei für die Wirtschaft irgendwann auch eine Frage der Legitimation. Deshalb brauche es ein konsequentes Innovationsmanagement, Orientierung und eine entsprechende Befähigung der Mitarbeiter.

Dass die regionale Wirtschaft selbst zur Geschwindigkeit beitragen könne, brachten Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für Elektromobilität, und Nele Kammlott, Geschäftsführerin der Lüneburger Kaneo GmbH Green IT Solutions, auf den Punkt. Ulbrich stellte Volkswagens Pläne zur Elektromobilität vor und unterstrich die Forderung nach Gesetzesänderungen, um Nachhaltigkeit und Schnelligkeit wirtschaftlich voranzubringen. Dringend erforderlich sei die Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur. Hierzu forderte Ulbrich von der Bundesregierung die Aufstellung eines Masterplans. Kammlott erklärte, dass eine nachhaltige IT-Infrastruktur gerade in den aktuellen Zeiten möglicher sei als je zuvor.

"Wir haben hier heute Schulter an Schulter mit der Politik Themen gesetzt und spannende Impulse erleben dürfen, allen voran zur Elektromobilität", fasste Kirschenmann den Abend zusammen. "Und das alles vor dieser tollen Kulisse in Wolfsburg, einer Stadt, in der Wirtschaft und Wissenschaft schon jetzt eine ganz eigene gemeinsame Geschwindigkeit haben."