Unbekannte beschädigten Pumpeinrichtung von Coca-Cola
Lüneburg, 28.01.2021 - Der Konflikt um den dritten Brunnen, mit dem das Unternehmen Coca-Cola weitere Grundwassermengen für die Produktion seines Mineralwassers "Vio" fördern will, eskaliert. Unbekannte haben vor wenigen Tagen versucht, das Bohrloch für den Grundwasserbrunnen zu verschließen, mit dem in diesen Tagen der Pumpversuch gestartet werden sollte. Das Unternehmen spricht von einem Sabotageakt und will diesen zur Anzeige bringen.
"Im Zuge der Vorbereitung des Pumpversuchs mussten wir feststellen, dass Unbekannte den Brunnenkopf mit Beton und Unrat verschlossen hatten", berichtet Marlen Knapp, Pressesprecherin von Coca-Cola. Das Material habe aber vollständig entfernt werden können. Eine Kamerafahrt gestern früh habe zudem die Gewissheit gebracht, dass der Brunnen selbst und das Peilrohr unbeschädigt seien. "Der Pumpversuch wird wie geplant weiter vorbereitet und soll in der kommenden Woche beginnen. Der Sabotageakt wird zur Anzeige gebracht", teilte die Pressesprecherin mit.
Lange schon gehen Gegner des Projekts gegen Coca-Cola in Stellung, sie werfen dem Unternehmen die kommerzielle Nutzung des Trinkwassers vor. Vor einem Jahr hatte sich in Lüneburg die Bürgerinitiative "Unser Wasser" formiert, die sich in erster Linie gegen die Grundwasserentnahme durch Coca-Cola wandte. Inzwischen hat das Thema auch die Politik erreicht.
Coca-Cola reagierte "erschrocken über das Ausmaß an krimineller Energie", dass sich in dieser mutwilligen Beschädigung zeige. Für das Unternehmen stelle das eine Grenzüberschreitung dar, "die nicht zuletzt auch Ergebnis der in den vergangenen Monaten stark auf Konflikt zugespitzten Diskussion und Meinungsäußerungen über unser Vorhaben ist, die nicht zu einem gemeinschaftlichen Diskurs über die Nutzung des für uns alle lebenswichtigen öffentlichen Guts Wasser beigetragen haben". Coca-Cola setze weiter auf einen "sachlichen Dialog auf der Grundlage von Fakten, an dem sich möglichst viele Interessierte beteiligen".