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Aufgelesen: Das Diesel-Desaster

Aufgelesen. Foto: LGheute07.01.2019 - Man mag es nicht glauben, doch es geht tatsächlich. Wer heute um 21.45 Uhr im deutschen Fernsehen das Erste Programm eingeschaltet hatte, mochte vermutlich seinen Augen und Ohren nicht trauen. Nachvollziehbar, stichhaltig, hochinteressant und ideologiefrei wurde in der Sendung "Das Diesel-Desaster" aufgezeigt, dass Dieselfahrverbote offenbar nur eines sind: ein riesiger Betrug an den Autofahrern. Gewissenhaft wurden von einem ARD-Team Fakten zusammengetragen, die aufzeigen, dass nicht nur die Messungen der Stickoxid-Werte in deutschen Städten von der Emissions-Wirklichkeit weit entfernt sind.

Allein die Standorte für die Messstationen in den Städten sind dem Beitrag zufolge häufig von den zuständigen Landesregierungen so fehlerhaft ausgewählt worden, dass entweder deutlich zu hohe NOx-Emissionen gemessen wurden oder diese gar nicht von Dieselfahrzeugen stammten.

Aber auch die angebliche Gesundheitsgefährdung bei Überschreitung des von den Vereinten Nationen (UN) festgesetzten Grenzwerts wurde ad absurdum geführt: Wären sie tatsächlich so gefährlich, wie die UN behaupten, hätten Raucher allein durch das Inhalieren von Zigarettenrauch, der den Grenzwert um ein Vielfaches übersteigt, längst an den Folgen erkranken oder sterben müssen.

Beeindruckend auch das Mess-Experiment in einer Wohnung. Während draußen der Verkehr rollt und dort leicht überhöhte Werte angezeigt werden, schießen die Messzeiger innerhalb der Wohnung regelrecht nach oben. Der Grund: die Gastherme in der Wohnung. Noch schlimmer das Kochen mit Gas. So bringt es Spaghetti Bolognese auf zwei Flammen zubereitet leicht auf über tausend Mikrogramm NOx pro Kubikmeter. Zur Erinnerung: der Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm.

Dass in der Sendung die UN-Grenzwerte sogar in Frage gestellt wurden, lässt hoffen. So viel kritische Distanz hat man von den ansonsten vielfach mit Beißhemmung ausgestatteten Hofberichterstattern des bundesdeutschen Staatsfernsehens kaum noch erwartet. Respekt! Und wenn jetzt auch noch der Klimawandel kritisch in den Blick genommen wird, könnte das sogar wieder ein Informationsprogramm werden, das mehr als Helene Fischer, Bayern München oder Anne Will zu bieten hat.

Schade nur, dass diese Sendung nur für kurze Zeit in der Mediathek bereitgestellt wird. Ein zeitnahes Anschauen sichert also den Erkenntnisgewinn!