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Besetzer machen Uni wieder frei

Studenten übergeben Forderungen an die Universitätsleitung

Gut eine Woche lang hatten sich Besetzer im Foyer des Zentralgebäudes der Uni eingenistet. Foto: Besetzer Lüneburg, 20.12.2022 - Die Studenten, die vor einer Woche Teile des Zentralgebäudes der Universität Lüneburg besetzt hatten, haben ihre Zelte wieder abgebrochen und sind abgezogen. Man habe die Ziele erreicht, teilten die Besetzer gestern mit. Sie waren angetreten, um für mehr Klimagerechtigkeit zu streiken. Heute Mittag haben sie ihre Forderungen an die Universitätsleitung übergeben.

Eine gute Woche lang hatten sie sich im Libeskind-Bau der Uni breit gemacht und dort ihre Zelte zum Übernachten aufgebaut. Es gab einen Infopunkt für Gespräche, Schichtpläne, Rückzugsbereiche und Sofas für ein "gemütliches Zusammenkommen". Bereits am Sonnabend hätten sie ihr Ziel – die Erarbeitung lokaler Forderungen an die Universität – erreicht und daraufhin ihre Besetzung aufgelöst, wie es in einer Mitteilung der Besetzer heißt. 

So fordern die Studenten die Uni auf, den Klimanotstand auszurufen und anzuerkennen, "dass sich jetzt alle mit der Klimakrise auseinandersetzen müssen". Klimagerechtigkeit müsse in allen Fachbereichen zum Thema gemacht werden. So brauche es auch in der Ökonomie eine Lehre, "die die Klimakrise ernst nimmt und Alternativen zu neoliberalen Modellen diskutiert". Ferner sei es wichtig, auch die sozialen Ungerechtigkeiten der Klimakrise mit einzubeziehen. "Deshalb gibt es auch Forderungen zu Themen wie Dekolonialisierung und Diversität in der Lehre und infrastrukturellen Veränderungen des Universitätsalltag."

Neben Schlafbereichen und Awareness-Rooms gab es auch eine Material- und Bastelecke. Foto: BesetzerDie Besetzung fand im Namen der internationalen Protestbewegung "End Fossil: Occupy!" statt, die unter anderem den schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und eine sozial-gerechte Verkehrswende fordert. In Leipzig und Aachen gab es in der letzten Woche ebenfalls Besetzungen von Hörsälen, wie zuvor auch schon in Göttingen, Frankfurt, Berlin und anderen Orten.

"Wenn sich Studierende von allen Unis Deutschlands anschließen, dann können wir ganz schön Druck erzeugen. Da wollten wir unseren Beitrag hier in Lüneburg leisten", erklärt einer Besetzer. Es fehle nicht an grundlegendem Wissen über die Klimakrise, aber dieses und auch Handlungsoptionen müssten viel mehr diskutiert werden "und dafür tragen Unis eben eine besondere Verantwortung". Und weiter: "Wenn die Forderungen nicht umgesetzt werden, dann kommen wir eben wieder."

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar.