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Parolen sorgen für Empörung

Kletterfelsen am Kreidebergsee erneut beschmiert

Beliebter Gegenstand für Schmierereien: der künstliche Kletterfelsen am Kreidebergspielplatz. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 02.02.2023 - Parolen, Schmierereien, Graffiti – Lüneburg ist voll von dieser Art gestalterischer Entäußerung. Was normalerweise unterhalb des Radars verwaltungsamtlicher Wahrnehmung läuft, hat nach der erneuten Beschmierung des Kletterfelsens am neu gestalteten Kreidebergspielplatz für Empörung in der Stadtverwaltung gesorgt. 

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch verurteilt die Schmierereien und zeigt sich verwundert: "Diese Schmierereien verursachen zusätzliche Kosten, also genau das, was da inhaltlich kritisiert wird." In der Tat, denn die Sprayer äußern mit ihren Parolen ihren Unmut über die Kosten und die Beeinträchtigung des Artenschutzes, der durch die künstliche Kletteranlage aus Sicht der Sprayer ausgelöst wurde. Immerhin hat die Anlage 630.000 Euro gekostet (LGheute berichtete).

Die Kritik der Sprayer kann Stadtbaurätin Heike Gundermann jedenfalls nicht nachvollziehen: "Im Zuge des Projektes Grünband Innenstadt wird viel für den Natur- und Artenschutz getan." So sind am Kreidebergsee beispielsweise noch die Wiederherstellung einer sehr alten Streuobstwiese sowie die Anlage einer Wildblumenwiese geplant. Darüber hinaus werden invasive Arten wie die armenische Brombeere zugunsten von heimischen Arten zurückgedrängt. Zudem sehe das Projekt Grünband Innenstadt vor, die Aufenthaltsqualität in Lüneburgs Grünanlagen zu erhören.

◼︎ Entfernung ist vorerst nicht geplant

Die Schmierereien zu entfernen, ist auch Sicht der Hansestadt nur bedingt eine Lösung. Denn nicht nur, dass die Entfernung bei dem offenporigen Untergrund sehr kostspielig ist, man müsse außerdem davon ausgehen, dass innerhalb kurzer Zeit neue Schmierereien hinzukämen. Stattdessen will die Stadt vorerst vor Ort informieren. Ein Schild ist geplant, auf dem verdeutlicht wird, welche Maßnahmen für den Naturschutz umgesetzt werden. „Wir hoffen, so für mehr Verständnis zu sorgen", sagt Gundermann.