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Endlich ohne Auto

Am Wochenende zeigen Lüneburger Gruppen, wie sie sich Mobilität vorstellen    

2021 wurde die Schießgrabenstraße schon einmal für den Fahrradverkehr erweitert. Damals wurden "Pop up"-Spuren eingerichtet, für Autos stand dann nur noch eine Spur in dieser Fahrtrichtung zur Verfügung. Foto: LGheuteLüneburg, 13.09.2023 - Wie sieht Mobilität in der Zukunft aus? Wenn es nach dem Lüneburger Verkehrswende-Bündnis geht, wohl ganz ohne Auto. Einen Vorgeschmack auf die Zeit, in der nur noch glückliche Lastenräder unterwegs sind, will das Bündnis an diesem Wochenende geben. Dann startet auch die Europäische Mobilitätswoche, die vom 16. bis 22. September stattfindet. 

Zeigen, was machbar ist, um ein "lebenswertes und klimagerechtes Lüneburg zu erreichen". Das ist der Anspruch, mit dem das Bündnis in die Mobilitätswoche startet. Gleich mehrere Veranstaltungen wurden dafür vorbereitet. Im Kern geht es jeweils darum, Autos möglichst aus der Stadt zu vergraulen.

◼︎ "Parking Day"

Zum "Parking Day" lädt das Bündnis bereits am Freitag, 15. September, ein. Doch Autofahrer sollten sich nicht zu früh freuen, zusätzliche oder gar kostenlose Parkplätze werden bei dieser Aktion nicht angeboten. Stattdessen geht um die Umnutzung von Parkplätzen, konkret in der Bardowicker Straße 19. An diesem "Parking Day", der eigentlich "No Parking Day" heißen müsste, soll ab 14 Uhr gezeigt werden, für welche anderen Zwecke als für Autos öffentlicher Raum genutzt werden kann.

◼︎ Parents for Oase

Am Sonnabend, 16. September, soll Lüneburg ein weitere Oase bekommen. Dann wird der Marienplatz von den "Parents for Future" in eine "Oase für Menschen" umgewandelt, es soll einen "bunten Aktionstag" geben. Zentrale Forderung der Parents: unverzügliche Umgestaltung des Marienplatzes. Er soll begrünt und entsiegelt werden. Mit von der Partie ist der "Radentscheid Lüneburg" mit der Ausstellung "Mobilität der Zukunft: Visionen für Lüneburg". Und auch "JANUN" ist dabei und lädt zum "Fahrradbusfahren" ein, was immer das ist.

◼︎ Mehr Gerechtigkeit

Am Sonntag, 17. September, zeigt der VCD Elbe-Heide, wie eine "flächengerechte Umverteilung des Verkehrsraums" in der Schießgrabenstraße aussehen kann. Bemängelt wird, dass bei Straßen immer noch der Autoverkehr im Mittelpunkt steht, während alle anderen Verkehrsarten sich oft einen schmalen Weg teilen müssen. Start ist um 14 Uhr an der Scholze-Kreuzung.

◼︎ Fuß- und Fahrradbrücke soll bleiben

Der ADFC Lüneburg sammelt am Freitag, 22. September, an der Fuß- und Fahrradbrücke im Lüner Holz und auf dem Lüneburger Marktplatz Unterschriften für den Erhalt der Brücke während der möglicherweise mehrere Jahre dauernden Bauarbeiten an der A39. Es sei nicht hinnehmbar, so der ADFC, dass Fußgänger und Radfahrer jahrelang auf eine bestehende Wegeverbindung verzichten sollen. Die A39 hält die Gruppe ohnehin für überflüssig. Die Unterschriften und eigens durchgeführten Zählungen von Spaziergängern, Joggern und Radfahrer sollen später dann der Autobahn GmbH übergeben werden.

Zum Verkehrswende-Bündnis Lüneburg gehören: ADFC Lüneburg, Radentscheid, Fridays for Future, VCD Elbe-Heide, Klimaentscheid, Parents for Future, Fuss e.V., Lüneburg Barrierefrei, JANUN Lüneburg, KlimaKollektiv und Lastenräder für Lüneburg – hört sich gewaltig an, die einzelnen Gruppen bestehen aber zum Teil aus identischen Mitgliedern.