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Deutsche Minderheiten in Polen

Vortrag über die Zukunft der Deutschen Minderheit in Danzig

Hansestadt, 03.11.2012 - Zu einem Informationsabend über die Situation der deutschen Minderheit in Danzig lädt das Ostpreußische Landesmuseum (OL) ein. Im Rahmen der Reihe Museum Erleben beleuchtet OL-Mitarbeiterin Franziska Lein die Entstehung des Bundes der Deutschen Minderheit, berichtet über die derzeitige Situation und wagt einen Blick in die Zukunft.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden die Grenzen des polnischen Staatsgebietes nach Westen verschoben. Seitdem gab es in Polen über mehr als vier Jahrzehnte offiziell keine Deutschen mehr. Dies änderte sich erst mit Beginn der 90er Jahre. Mittlerweile gehört die Deutsche Minderheit zu einer anerkannten nationalen Minderheit in Polen. Der zahlenmäßig größte Teil lebt heute noch in Oberschlesien. Aber auch im Norden des Landes genießt eine kleine Gruppe alteingesessener Deutscher die neu gewonnene Freiheit.

Der Bund der Deutschen Minderheit in Danzig wurde im März 1990 gegründet und hat schätzungsweise 4000 Mitglieder. Eine Gruppe von 20 bis 30 Mitgliedern trifft sich fast jede Woche im Sitz des Bundes im Stadtteil Wrzeszcz/ Langfuhr unweit des Geburtshauses von Günther Grass.

Mitglied dieses Bundes können nicht nur Personen werden, die deutsche Wurzeln haben, sondern jeder, der sich für die deutsche Kultur und Sprache interessiert. Ziel des Bundes der Deutschen Minderheit ist der Erhalt und die Vermittlung der Deutschen Sprache und Kultur. Dies geschieht über Sprachkurse, Kulturveranstaltungen und regelmäßige Treffen. Doch der Zahn der Zeit nagt, der Großteil der Mitglieder ist weit über 70.

Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) entsendet jährlich Kulturmanager zu Verbänden und Redaktionen der deutschen Minderheiten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Franziska Lein war von 2010 bis 2011 ifa-Kulturmanagerin beim Bund der Deutschen Minderheit in Danzig mit der Aufgabe, ein modernes Deutschlandbild zu vermitteln und den Dialog zwischen Minderheiten und Mehrheiten zu unterstützen und zu fördern.