header

Weihnachtliche Stimmung unter Vorbehalt

Lüneburg plant wieder einen Weihnachtsmarkt, wenn auch anders als sonst

Nicht ganz so üppig wie auf diesem Foto wird der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ausfallen – wenn er denn überhaupt stattfindet. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 17.10.2020 - Für viele zählt er zu den Höhepunkten des Jahres, der Weihnachtsmarkt mit seinen bunten Ständen, Düften, Lichtern und geselligen Stunden. Doch seit die Corona-Zahlen wieder steigen, steht hinter der Veranstaltung ein dickes Fragezeichen. Lüneburg will den Schritt dennoch wagen, wenn auch unter Vorbehalt und mit deutlichen Einschränkungen. Das ist das Ergebnis zahlreicher Vorberatungen, Gespräche und Konzeptüberlegungen der vergangenen Wochen auf örtlicher wie auf Landesebene, wie die Stadtverwaltung jetzt mitteilte.

"Wir sind uns einig, wir wollen es versuchen, sowohl unseren eigenen Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus zu ermöglichen, natürlich deutlich kleiner und weitläufiger angeordnet, sowie weitere kleinere Angebote Privater an mehreren Stellen im Innenstadtgebiet", sagt Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Die Herausforderung für alle Anbieter, städtisch wie privat, sei es, eine weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen, in der sich Besucher wohl und sicher fühlen können. Denn, auch das ist klar für Mädge: "Die Einhaltung der Hygienekonzepte und der Vorgaben für den Infektionsschutz hat höchste Priorität."

Und so lauten die Eckpunkte der Planungen:

  • Vor dem Rathaus stehen voraussichtlich 24 Stände und damit die Hälfte des sonstigen Angebots. Für die Eisenbahn ist leider kein Platz, es gibt aber ein Kinder-Karussell. Auf begehbare Stände wird verzichtet. Es soll viel Abstand zwischen den Ständen geben, so arrangiert, dass zwei etwa 9 Meter breite Gänge entstehen. Der Verkauf ist jeweils nur zu einer Seite gestattet, damit ein Corona konformes Anstellen möglich ist.
  • Wochenmarkt in der Weihnachtsmarkt-Zeit: Die Wochenmarktbeschicker bauen sich mit ihren Ständen ähnlich auf wie sonst, also großzügig um den Weihnachtsmarkt herum auf, nutzen hierbei auch die Straße Am Ochsenmarkt und Bardowicker Straße. Es wird dort kein ÖPNV und Verkehr von Reisebussen ab dem 1. Advent stattfinden.
  • Am Sande: An der Seite zur Bäckerstraße hin soll es Platz für mehrere Stände geben. Auch diese werden mit entsprechendem Abstand aufgebaut. Der Verkauf findet ausschließlich in Richtung Fußweg statt. Der ÖPNV kann auf dem Platz Am Sande regulär verkehren. Auch der Vorplatz der IHK wird für maximal vier Stände genutzt, hier wird unter anderem ein kleines Karussell stehen.
  • Weitere private Vorhaben und Anfragen liegen nach bisherigen Informationen für die folgenden Plätze vor: Am Fischmarkt (Alter Kran), Museumsvorplatz an der Willy-Brandt-Straße, Kirchenvorplatz St. Johannis, für einen Innenhof in der Schröderstraße, Schröders Garten, für einen Innenhof in der Heiligengeiststraße sowie einen Innenhof bei der Lüner Mühle. Interessenten gibt es auch für Angebote auf dem Schrangenplatz sowie für ein weihnachtliches Kulturangebot im Rathausgarten.

Veranstalter müssen ihr Hygienekonzept mit dem Landkreis Lüneburg abstimmen, dazu gehört auch die Dokumentationspflicht, also Erfassung der Daten der Gäste – möglichst digital und unkompliziert. Hinzukommen können, je nach Entwicklung der Pandemie vor Ort, gegebenenfalls Beschränkungen von Teilnehmerzahl und Zugängen. Wie es auch bereits für den Wochenmarkt üblich ist, wird auch für den Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz die Maskenpflicht gelten.

Am 4. September hatte Oberbürgermeister Mädge alle Beteiligten zu einem ersten Runden Tisch zum Thema in der Musikschule eingeladen. Seither habe es einen regen Austausch zwischen Hansestadt, Landkreis als Gesundheitsbehörde, die letztlich alle Märkte genehmigen muss, dem Land Niedersachsen, das die Vorgaben macht, sowie Schaustellern und privaten Veranstaltern.

Der Rat der Stadt hatte in seiner jüngsten Sitzung überdies beschlossen, für die Weihnachtsmärkte bei Bedarf zusätzliche Flächen, wo dies möglich ist, per Sondernutzung zur Verfügung zu stellen und den Betreibern die Standgebühren bis zum Jahresende zu erlassen, um ihnen in der schwierigen Situation finanziell entgegen zu kommen. Dieser Beschluss mache im städtischen Haushalt rund 60.000 Euro Mindereinnahmen aus