Unglücks-Pilot wohlauf – Verein hofft auf baldigen Ersatz für Schrott-Flugzeug
Lüneburg, 26.05.2021 - "Das war eine echte Fehlentscheidung." Mit diesen Worten zitiert der Vorsitzende des Lulftsportvereins Lüneburg (LVL), Richard Meier, den Unglückspiloten, der vor zwei Tagen mit einem Ultraleichtflugzeug am Flugplatz Lüneburg abgestürzt war. Dem 57-Jährigen, der nach dem Unfall im Krankenhaus behandelt wurde, gehe es Meier zufolge gut. Der missglückte Landeanflug, bei dem das Flugzeug anschließend auf dem Dach eines Gebäudes gelandet war, hatte auch im Verein Fragen ausgelöst.
Gerätselt wurde vor allem darüber, was den Piloten zu der unheilvollen Reaktion veranlasst habe. Denn die Maschine hatte wie berichtet bereits mit allen drei Rädern Bodenkontakt, als eine Windböe das Flugzeug zur Seite drückte. Dass der Pilot hier versuchte, durchzustarten, noch dazu in Richtung des neben der Landebahn liegenden Gebäudes, habe dieser im Nachhinein selbst nicht nachvollziehen können, erklärte Meier gegenüber LGheute. "Er sprach von einem Blackout und nannte seine Entscheidung irrational", berichtet der Vereinsvorsitzende.
Ein Ende der Fliegerkarriere des 57-Jährigen bedeutet dieser Unfall indes nicht. "Das ist ein ganz normaler Unfall wie im Straßenverkehr auch", sagt Meier, der zugleich betont, diesen Vorfall nicht bagatellisieren zu wollen. Auch soll es für den Crash-Piloten schon in Kürze wieder in die Luft gehen, aber mit Fluglehrer. "Unser Fluglehrer will ihn unter seine Fittiche nehmen, vor allem, um ihm wieder Vertrauen zu geben", sagt Meier.
Die Unglücksmaschine, die durch den Absturz Totalschaden erlitt, hatte der Verein bereits gestern Nachmittag vom Dach geholt. Was damit jetzt geschieht, entscheide die Versicherung. Der Verein selbst hofft, möglichst bald Ersatz zu finden, denn die Ikarus C 42 war das einzige Ultraleichtflugzeug des Vereins. "Wer nur für diesen Flugzeugtyp eine Lizenz hat, wird vorerst nicht starten können", bedauert Meier. Die Stimmung im Verein sei daher entsprechend gedrückt.