Hansestadt, 08.09.2011 - Mehr Information und mehr populäre Musik - auf diesen Nenner ist die neue Programmstruktur zu bringen, mit der Radio ZuSa seit diesem Montag sendet. Der Sender, der seit 14 Jahren als Bürgerradio werbefrei aus den Regionen Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg berichtet, reagierte damit auf veränderte Hörerwünsche und Umfragen, die vor allem das Musikangebot betreffen.
Die Musik der 80er und 90er Jahre steht bei den Radio ZuSa-Hörern offenbar hoch im Kurs: 80 Prozent hatten in Umfragen angegeben, dass Musik aus dieser Zeit für sie wichtig sei. "Wir wissen, dass sich die Hörerinnen und Hörer über die Musik mit ihrem Radiosender identifizieren", erläutert Wolfgang Laudan, Chefredakteur und Geschäftsführer von Radio ZuSa, die Gründe für die geänderte Programmstruktur. Dies müsse natürlich auch ein Bürgerradio berücksichtigen, wenn es die Menschen erreichen will. Ein schlichtes Abspielen von Musikcharts werde es aber auch weiterhin bei dem Sender nicht geben.
Das würde bei der Kernzielgruppe, die zwischen 25 und 45 Jahre alt ist, nach Einschätzung des ZuSa-Geschäftsführers auch nicht gut ankommen: "Unsere Hörer wollen gute Musik. Dazu gehört ein bekannter Oldie ebenso wie Musik von den weniger bekannten Labels und natürlich Musik von Bands und Gruppen aus unserer Region." Letzteres dürfte bei Radio ZuSa nicht ganz unwichtig sein, denn der Sender ist in der Region fest verankert und wird von vielen Hörern für diesen regionalen Bezug sehr geschätzt.
Als erfahrener Radiomann weiß Laudan aber auch, dass die Zufriedenheit der Hörer ein ebenso wichtiger wie flüchtiger Faktor ist. Nicht immer halten Hörer ihrem Sender dauerhaft die Stange und sind nur schwer wieder zurück zu gewinnen, wenn sie sich erst einmal abgewendet haben. Das Wahrnehmen und Umsetzen von Hörerwünschen ist daher für jeden Programmmacher wichtig. "Ich möchte nicht nur neue Hörer erreichen, sonden natürlich auch die Hörer wieder zurück gewinnen, die früher vielleicht nicht immer mit unserem Programm einverstanden gewesen sind."
Dass das neue Programm bei den ZuSa-Hörern angekommen ist, davon ist Laudan überzeugt: "Wir haben zwar noch nicht sehr viel, aber ausschließlich positive Resonanz erhalten. Das ist schon deshalb ein gutes Zeichen, weil wir aus eigener Erfahrung wissen, dass unsere Hörer mit Kritik nicht sparen, wenn es nicht in ihrem Sinne läuft."
Doch das neue Musikprogramm ist nicht die einzige Änderung. Das Morgenmagazin "extra wach" dauert jetzt eine Stunde länger und begleitet die Hörer von montags bis freitags jeweils von 6 bis 10 Uhr und samstags von 7 bis 9 Uhr in den Tag. Neu ist ebenfalls Morgen-Moderator Mike Mathis, der zuvor bei afk max Nürnberg, Radio Lippe Welle Hamm und Radio WAF in Nordrhein-Westfalen moderiert hat.
In Planung ist darüber hinaus auch ein kommunalpolitisches Mittagsmagazin, das in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr gesendet werden soll. Hier laufen allerdings noch Gespräche, verriet Laudan. Was auf keinen Fall geändert werden soll, ist das werbefreie Radio für Bürger: "Der Bürgerrundfunk bleibt, den tasten wir nicht an!" versichert Laudan.