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Stadt reagiert auf Bushaltestellen-Trinker

Hansestadt, 30.03.2012 - Die Stadt Lüneburg will die Belästigung durch Trinker an den Bushaltestellen Am Sande nicht weiter hinnehmen und reagiert jetzt mit einem Paket aus Hilfsangeboten und Sanktionen. Vertreter von Hansestadt Lüneburg, Landkreis Lüneburg, Herbergsverein und der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention des Diakonieverbandes (drobs) haben am vergangenen Donnerstag eine gemeinsame Vereinbarung mit diesem Inhalt unterzeichnet.

Das Papier mit dem Arbeitstitel "Konzept für eine aufsuchende soziale Arbeit (Streetwork) in der Innenstadt in Lüneburg" klingt sperrig, hat aber einen sehr pragmatischen Inhalt, wie Peter Koch, Lüneburgs Erster Stadtrat und Sozialdezernent, erläutert: "Ab Mitte April werden Sozialarbeiter im Sommerhalbjahr in der gesamten Innenstadt unterwegs sein und den Kontakt zu Menschen in Notlagen, Passanten und Geschäftsinhabern suchen." Ziel sei es, direkt vor Ort Hilfe zu leisten und mögliche Konflikte so früh wie möglich zu entschärfen.

Insbesondere an den Bushaltestellen Am Sande und auf dem Vorplatz der St.-Johanniskirche sind die Trinker zu einer Belästigung für Fahrgäste und Passanten geworden. "Wir haben es dort mit suchtkranken Menschen zu tun. Doch auch wenn ihr Leben aus dem Fugen geraten ist: Das ist keine Entschuldigung dafür, die dort wartenden Fahrgäste und Passanten zu behelligen. Deshalb wollen wir ihnen mit einer Mischung aus Hilfsangeboten und Sanktionen begegnen“, so Sozialdezernent Koch.

Schon im vergangenen Jahr waren die Bushaltestellen an die KVG übertragen worden, seitdem gilt dort das HVV-weite Alkoholverbot. Drei besonders aggressive Personen waren durch Aufenthaltsverbote einige Wochen lang des Platzes Am Sande verwiesen worden. "Nun starten wir unsere koordinierten Hilfsangebote und bieten direkt auf der Straße Unterstützung und Begleitung an. Wir möchten dadurch allseits akzeptierte Verhaltensweisen erarbeiten und umsetzen. Respekt und Rücksichtnahme gelten für alle Bürgerinnen und Bürger", sagt Peter Koch. Die Kosten von 20.000 Euro teilen sich die Hansestadt und der Landkreis Lüneburg.