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Auch die CDU stimmte für Kochs Abberufung

Hansestadt, 20.12.2011 - Nachdem der kaufmännische Geschäftsführer der Theater GmbH, Peter Koch, seine Arbeit am Lüneburger Stadttheater und der Bildungs- und Kulturgesellschaft zum Ende dieses Jahres überraschend niedergelegt hatte, gibt es kritische Stimmen zu dem Verhalten der CDU in dieser Sache. Die FDP äußerte jetzt ihr Erstaunen über das Abstimmungsverhalten von Stadt- und Kreis-CDU. Beide sind im Aufsichtsrat der Theater GmbH vertreten, der die Abberufung des ersten Stadtrats zum 31.01.2012 beschlossen hatte.

Mit seinem Rücktritt war Koch seiner Abberufung durch den Aufsichtsrat zum 31.01.2012 zuvor gekommen. Dieser hatte sich in der vergangenen Woche mehrheitlich gegen Koch ausgesprochen, um das Theater künftig nur noch von dem Doppelgespann Hajo Fouquet und Volker Degen-Feldmann führen zu lassen (LGheute vom 17.12.2011).

Die FDP Lüneburg teilte dazu in einer Erklärung mit, dass sie Verständnis für die Entscheidung von Peter Koch habe. "Ich kann seine Entscheidung nachvollziehen, wenn ich berücksichtige, wie mit ihm in diesem Jahr Einige aus Rat und Verwaltung umgegangen sind", so Frank Soldan, Vorsitzender des FDP Stadtverbandes. "Herr Koch schmeißt seinen Geschäftsführerposten nicht einfach hin. So habe ich ihn nie kennengelernt. Er zieht die Konsequenzen aus dem ihm grundlos entzogenen Vertrauen."

FDP-Ratsmitglied Birte Schellmann beklagte, dass mit dem Rat nicht über Optionen zur Umstrukturierung der Spitze des Theaters gesprochen worden sei: "Wie diese Optionen aussehen sollten bzw. über konkrete Vorstellungen, darüber ist mit den Mitgliedern des Rates nie öffentlich diskutiert worden, noch haben wir je eine vertragliche Abmachung darüber getroffen oder gesehen."

Erstaunt aber zeigte sich die FDP über das von der CDU geäußerte Bedauern über den Rücktritt von Herrn Koch nach dem Beschluss des Aufsichtsrats, "denn dort haben ja wohl auch die CDU-Vertreter für seine Abberufung gestimmt", wie es in der Erklärung heißt.

CDU-Sprecherin Susanne von Stern teilte dazu auf Anfrage mit: "Bei den gegebenen Verhältnissen war absehbar, dass Herr Koch nicht mehr als Geschäftsführer weiter wirken soll und kann. Wir sind keine Spaltpilze oder Querulanten. Vor allem, da Herr Fouquet und Herr Degen-Feldmann bestimmt einen guten Job machen werden. Daher stimmten wir dafür."

Sie fügte hinzu, dass es schön gewesen wäre, wenn die Gründe der Absetzung und die Kosten der Neuregelung transparenter gemacht worden wären. "Letzteres soll nun kostenneutral sein, was uns freut", ergänzte Frau von Stern.