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Buden werden wieder abgebaut

Stadt und Kreis ziehen Konsequenzen aus Chaos-Wochenende und anhaltend hohen Corona-Zahlen

Erst wurden sie geschlossen, nun müssen sie ganz abgebaut werden: die Buden für den Lüneburger "Gassenzauber". Foto: LGheuteLüneburg, 09.12.2020 - Stadt und Landkreis ziehen beim "Gassenzauber" die Reißleine. Die in Lüneburgs Innenstadt errichteten "Weihnachtsinseln", also die aufgestellten Buden der Schausteller, werden wieder abgebaut. Während Oberbürgermeister Ulrich Mädge zur Begründung auf die heutigen Vorstöße auf Bundes- und Landesebene in Richtung schärferer Lockdown verweist, will der Kreis vor allem eine Wiederholung des letzten Wochenendes mit den zahlreichen Verstößen gegen Corona-Auflagen vermeiden. Nur noch bis Freitagabend, 11. Dezember, dürfen die Schausteller mit ihren Buden bleiben.

Die Entscheidung sei in Abstimmung mit den Schaustellern und dem Landkreis getroffen worden, teilte die Stadtverwaltung am Nachmittag mit. Oberbürgermeister Ulrich Mädge, der sich für die Aufstellung der Buden stark gemacht hatte, erklärte dazu: "Es tut mir leid, dass wir nach intensiven Versuchen, dieses Angebot auf die Beine zu stellen und am Leben zu erhalten, jetzt diesen Schnitt machen müssen. Aber es ist besser so. Wir müssen die Lage täglich neu beurteilen, und wenn ich höre und sehe, wie auf Bundesebene und in Nachbarländern immer mehr zurückgefahren wird, möchte ich unser Angebot für Lüneburg nicht länger aufrechterhalten."

Deutlicher wird die Kreisverwaltung. Sie sieht das Problem vor allem in den Menschenansammlungen, vor allem um private Glühweinstände am ersten Dezember-Wochenende, die diesen Schritt jetzt erforderlich gemacht hätten. Der Verkauf, der Ausschank und der Verzehr von alkoholischen Getränken wird damit im Bereich des Innenstadtgebiets, in dem die Maskenpflicht besteht, verboten, zunächst bis einschließlich 2. Januar 2021. Eine entsprechende Allgemeinverfügung soll zum Wochenende kommen. Fest geschlossene Behältnisse, die nicht zum alsbaldigen Verzehr bestimmt oder geeignet sind, dürfen aber weiter verkauft werden – also etwa eine Weinflasche für Zuhause oder als Geschenk.

Zur Begründung verweist der Kreis auf die Erfahrungen seit dem 4. Dezember. Da habe sich gezeigt, dass die Zahl der Sitzgelegenheiten für einen Verzehr nicht ausgereicht habe, auch nicht in den sogenannten Verweilzonen. Vor allem Glühwein-Verkauf von Gastronomen habe zu Ansammlungen ohne Gesichtsmaske geführt. "Dieser Zustand kann nicht hingenommen werden", heißt es in der Begründung. Ohne Alkohol erhoffen sich Stadt und Kreis nun weniger Verstöße und insgesamt ein "kontrolliertes Verhalten".

Die von der Stadt gestarteten Gutscheinaktionen – darunter die Einkaufsgutscheine unter dem Titel "Weihnachtsbonus" sowie die Einkaufsgutscheine für Radfahrer – sollen aber bestehen bleiben. Auch soll der "Gassenzauber" als besondere Beleuchtungsaktion und der Adventskalender der Lüneburg Marketing GmbH weitergeführt werden.

Auch die Verweilzonen sollen vorerst weiter erhalten bleiben. Sie werden zum Teil erweitert und enger betreut. 

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