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SPD schießt gegen Meyer

Partei gibt keine Empfehlung für OB-Stichwahl ab

Lüneburg, 17.09.2021 - Mit deutlichen Worten hat die Lüneburger SPD sich über den parteilosen Kandidaten für das Oberbürgermeister-Amt in Lüneburg Heiko Meyer geäußert. In einer heute herausgegebenen Pressemitteilung erklären die beiden Vorstandsvorsitzenden Hiltrud Lotze und Carl Johann Niederste Frielinghaus, dass sie Meyer für "nicht geeignet" für den Job halten. Aber auch eine Wahlempfehlung für Claudia Kalisch (Grüne), die ebenfalls für das Amt kandidiert, spricht die Partei nicht aus.

In ihrer Mitteilung stellen die beiden Vorsitzenden klar, dass Heiko Meyer nie Mitglied der SPD war, "noch wurde oder wird er von uns unterstützt, wie immer wieder behauptet wird". Richtig sei, dass Meyer eine zeitlang parteiloses Mitglied der SPD-Stadtrats-Fraktion war und dann "wegen unterschiedlicher politischer Auffassungen" die Fraktion verlassen hat.

"Wir hielten ihn schon damals nicht für geeignet, unsere schöne Hansestadt Lüneburg als Oberbürgermeister zu führen und zu repräsentieren. Die letzten Monate des Wahlkampfs haben uns in dieser Haltung bestätigt, unter anderem wegen der Intransparenz seiner Wahlkampffinanzierung", so die Vorsitzenden weiter. 

Heiko Meyer, der als Erster seinen Hut beim Wettbewerb um das OB-Amt in den Ring warf, führt seit Monaten einen intensiven Wahlklampf. In den sozialen Medien wird ihm immer wieder vorgehalten, dass er nicht offen kommuniziere, wie er seinen Wahlkampf finanziert. Gegenüber LGheute teilte Meyer mit, die Mittel stammten zum größten Teil aus seinem Privatvermögen. Über die Höhe seiner Wahlkampfkosten wollte Meyer keine Angaben machen.  

◼︎ Auch Kalisch überzeugt die SPD nicht

Doch nicht nur Meyer spricht die SPD die OB-Tauglichkeit ab, auch Mitbewerberin Claudia Kalisch findet nicht die Zustimmung der Partei: "Keiner von beiden hat uns über die Maßen überzeugt", teilte Carl Johann Niederste Frielinghaus auf Nachfrage gegenüber LGheute mit. Deshalb werde es auch keine Wahlempfehlung geben. Die Entscheidung sei "einstimmig bei Enthaltungen" im 17-köpfigen Vorstand des Ortsverbands gefallen.

Offen ist weiterhin, wer die Fraktion im künftigen Rat führen wird. Eine Entscheidung dazu soll aber in Kürze getroffen werden, so Niederste Frielinghaus.

Die SPD will sich künftig bei ihren Entscheidungen an den "Prinzipien der Nachhaltigkeit" orientieren, teilten die Vorsitzenden weiter mit. Es gelte, die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange nachhaltig miteinander zu verbinden.