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Ende eines Postschalters

Post AG schließt Annahmestelle für Geschäftspost

Lüneburg, 12.02.2013 - Für Unmut sorgt die angekündigte Schließung der Annahmestelle für Geschäftspost in der Sülztorstraße. Nur noch bis zum 28. Februar können Firmen und Geschäftskunden ihre Post auf dem Hof der Hauptpost abgeben, danach sollen auch sie die normalen Kundenschalter nutzen. Hauptgrund sei nach Auskunft der Deutschen Post AG die fehlende Wirtschaftlichkeit. Für Ratsherr Jens Kiesel vom Bündnis 21/RRP ist die geplante Schließung nicht hinnehmbar, da sie zu Lasten aller Postkunden und des Personals gehe.

"Die zahlreichen Firmen der Stadt, die ihre Ausgangspost wie Pakete und Massenwerbesendungen in großen Mengen in Zukunft in der Schalterhalle abgeben müssen, werden die Wartezeit der Postkunden auf dramatische Weise verlängern", befürchtet Jens Kiesel vom Bündnis 21/RRP.

Schon heute, so Kiesel, seien die Schlangen der Kunden in den Nachmittags- und Abendstunden in der Schalterhalle meistens sehr lang. Hinzu komme, dass selbst in den Stoßzeiten nicht alle sechs Schalterplätze belegt seien. "Durch Personalabbau in den vergangenen Jahren sind regelmäßig nur noch drei bis vier Plätze besetzt", so Kiesel.

Bislang können die Geschäftskunden ihre oft umfangreichen Postsendungen und Pakete noch bequem am Sonderschalter auf dem Hof der Hauptpost abgeben. Da sie auch direkt vor dem Schalterbereich parken können, entfällt nicht nur die oft zeitraubende Parkplatzsuche, auch der Transport der mitunter kiloschweren Postbehälter ist so leichter zu bewerkstelligen.

Die Post AG begründet die Schließung auf Nachfrage im Wesentlichen mit fehlender Wirtschaftlichkeit, die es nicht mehr zulasse,  diesen Service weiter anzubieten. "Hinzu kommt aber auch die räumliche Situation im Gebäude und der Platzmangel auf dem Hof, der immer wieder zu lästigem Rangierbetrieb führt", teilte Post-Pressesprecher Martin Grundler gegenüber LGheute mit.

Dass die Schließung mit Plänen der Stadt zusammenhängt, das Postgelände an der Sülztorstraße umzuwidmen, um das Salzmuseum erweitern zu können, wollte Grundler nicht bestätigen: "Die Gründe für die Schließung sind vor allem wegen der unzureichenden Kundenfrequenz getroffen worden." Zu genauen Zahlen wollte der Post-Sprecher aber nichts sagen.

Zwar sehen die Pläne den Verbleib der Post an ihrem jetzigen Standort vor, zumindest für die nächsten fünf Jahre, denn so lange laufe noch der Mietvertrag, wie die Postbank als Mieter der Immobilie bestätigte. Doch hinter dem Postgebäude soll Platz geschaffen werden für Edeka-Bergmann, der seinen Supermarkt aus dem ehemaligen Salinengebäude an diese Stelle verlagern soll, um Platz für die Erweiterung des Salzmuseums zu machen.

Jens Kiesel will die Entscheidung der Post AG dennoch nicht einfach hinnehmen. Das Post-Personal sei schon heute stark beansprucht, die zusätzliche Belastung durch die Geschäftskunden sei für Personal und Kunden daher unzumutbar. "Wir fordern die Deutsche Post AG dringend auf, die geplante Schließung zurückzunehmen."