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Streik legt Kitas lahm

Notbetreuung nur in der Kita Dahlenburger Landstraße - Linke kritisieren Haltung der Stadt

Lüneburg, 14.03.2015 - Wenn am kommenden Mittwoch, 18. März, die Kitas in Lüneburg streikbedingt geschlossen sein werden, wird es voraussichtlich nur in einer der elf städtischen Kitas einen regulären Betrieb geben: in der Kita Dahlenburger Landstraße. Alle übrigen städtischen Kitas sind nach derzeitigem Stand komplett geschlossen. Denn das Gros der Erzieher bei der Hansestadt hat nach dem Streikaufruf der Gewerkschaften zurückgemeldet, ihr Streikrecht wahrnehmen und der Arbeit in den Kitas fernbleiben zu wollen.

Das Problem für die Fachverwaltung: Ohne Personal ist auch keine Notbetreuung möglich. Die Kita-Leitungen sind gehalten, die Eltern entsprechend zu informieren, damit diese sich bei Bedarf rechtzeitig um eine private Betreuung im Familien- und Bekanntenkreis  bemühen können. Wie berichtet, hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Eine Notbetreuung allerdings sei für die Organisatoren erst bei mehrtägigen Streikaktionen vorgesehen, nicht bei einem eintägigen Warnstreik.

Die Lüneburger Linkspartei zeigt unterdessen Verständnis für die anstehenden Warnstreiks: "Wir haben vollstes Verständnis für die Forderungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Sozial- und Erziehungsdienst. Kinderbetreuung ist allgemein unterbewertet, schlecht bezahlt und meistens in Teilzeit prekär organisiert. Das entspricht in keiner Weise der gesellschaftlichen Bedeutung, die dieser Arbeit zukommt. Ein weiterer Aspekt ist die strukturelle Benachteiligung von Frauen, welche den Großteil der Beschäftigten im Erziehungsbereich ausmachen“, erklärt David Amri, Pressesprecher der Lüneburger Linken.

Kritik äußert Amri hingegen an der Haltung von Oberbürgermeister Ulrich Mädge zu diesem Thema: "Die Kritik unseres Oberbürgermeisters an den in Tarifrunden völlig üblichen Warnstreiks ist in höchstem Maße unsolidarisch. Die Behauptung, die Lohnforderungen werden auf dem Rücken der Kinder und Eltern durchgesetzt, ist untragbar. Auch die haben ein Interesse an einer angemessenen Vergütung der Erzieherinnen und Erzieher. Nicht zu vergessen sind die Sozialassistentinnen und Sozialassistenten, die im Prinzip die gleiche Arbeit leisten und dafür wesentlich schlechter vergütet werden. Da ist die Eingruppierung in eine höhere Entgeltgruppe überfällig."