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Besser ohne "Tanja"?

25.07.2022 - Die Schüler und Urlauber aus dem Amt Neuhaus haben Glück, dass "Tanja" gerade in diesen Tagen wieder nicht übersetzt. Denn es sind Schulferien, und viele Arbeitnehmer sind mit ihren Familien bereits im Sommerurlaub. Für alle anderen, die arbeiten müssen oder ohnehin die Fähre nutzen müssen, um überhaupt in ihren Landkreis zu kommen, ist der dritte Ausfall innerhalb weniger Wochen mehr als ärgerlich. Das Niedrigwasser der Elbe ist zugleich das Wasser auf die Mühlen der Brückenfreunde. 

Eine Fähre, die nicht fährt, ist nichts wert, könnte man frei nach Insterburg & Co. mit Blick auf die Situation in Neu Darchau lakonisch kommentieren. Doch in der Tat: Was nützt eine Fähre, die alle paar Wochen ausfällt? Mal Motorschaden, mal Niedrigwasser, mal Eisgang – immer wieder muss "Tanja" passen. Dabei ist sie sogar noch jünger als die Bleckeder Fähre, bei der aber deutlich weniger Ausfälle zu beklagen sind.

Aber selbst eine neue Fähre dürfte das aktuelle Problem nicht lösen. Denn Niedrigwasser wird es vermutlich in nächster Zeit immer häufiger geben, wenn die Klimawandel-Überzeugten Recht behalten sollten. Vielleicht ist es nun an der Zeit, die Widerstände gegen eine Brücke doch ad acta zu legen.

Aber die ist vielleicht bald gar nicht mehr erforderlich, wenn Autos mangels günstigen Sprits ohnehin nicht mehr fahren. Die Neuhäuser werden sich sowieso weiter dorthin orientieren, wo sie jetzt schon mehr praktische Nähe sehen: zu ihren Nachbar-Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort freut man sich schon jetzt über die zusätzliche Kaufkraft.    

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "'Tanja' fällt erneut aus"