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23.06.2025 - Wer die Studie zur Attraktivität Lüneburgs liest, reibt sich verwundert die Augen: Danach ist Lüneburg in bester Ordnung, die Stadt ist hochattraktiv, Jugendliche werden mehr als anderswo angezogen, selbst die öffentliche Klo-Frage ist zur Zufriedenheit gelöst und auch die Parksituation ist kein Problem. Hallo?? Wie kann das sein, wo doch die Stimmung im Einzelhandel und in Teilen der Bevölkerung seit Jahren das genaue Gegenteil aussagt? Sind alle realitätserblindet? Leidet Lüneburg unter einem Luxus-Problem, nur weil ein paar Geschäfte leerstehen? Sicher nicht. Denn die Studie hat offenbar Entscheidendes vergessen.

Dass aufgelistet wird, was in Lüneburg gut läuft und wo die Stadt im Wettbewerb mit anderen Städten punkten kann, gehört zu einer ordnungsgemäßen Bilanz in einem bundesweiten Städte-Ranking. Das hat die Studie "Vitale Innenstädte 2024" auch geliefert, doch greifen die Erkenntnisse zu kurz. Denn nicht die Frage, um wieviel besser Lüneburg im Vergleich zu anderen Städten dasteht, ist für Lüneburg relevant.

Viel wichtiger für Lüneburg wäre zu erfahren gewesen, wie die Defizite, die zu immer mehr Leerständen in der Stadt führen, beseitigt werden können. Davon ist  allerdings nichts zu hören. Eine Studie, die nur auflistet, wer der Langlebigste unter den Totgesagten ist, tröstet zwar über den Augenblick hinweg, löst aber die Probleme nicht. Hier muss mit einer passenden Studie dringend nachgebessert werden. Ansonsten werden die jetzt vorgelegten Beschönigungs-Ergebnisse nur für den kommenden Wahlkampf instrumentalisiert – von wem auch immer. 

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Besser als die Lage hergibt"

 

 

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