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Selbstaufgabe

14.07.2015 - Im Nichtumsetzen ist Landrat Manfred Nahrstedt wirklich stark. Das beweist er derzeit mit großer Chuzpe beim Thema Elbbrücke, die er diese Tage grandios in den Elbefluten untergehen lässt. Auch beim kontroversen Schienenthema Y-Trasse schlafwandelt er trotz großen Informationsbrimboriums ins planerische Nichts, die A39 ist bei dem Wiedergewählten inzwischen sogar vollends aus dem landrätischen Blickfeld gerückt. Um den Ausbau der Schleuse am Elbeseitenkanal kümmern sich zum Glück andere, nur ein Thema quälte den Vollzeit-Politiker bislang noch: der Ausbau der lahmenden Internetverbindungen zum schnellen Datennetz. Doch auch da gibt es mit der jetzt gefundenen "Wirtschaftlichkeitslücke" endlich Licht am Ende des mühsamen Arbeitstunnels.

Dass die Wirtschaft dagegen jetzt auf die Barrikaden geht, ist nur verständlich. Lange genug hat sie dem Nichtstun tatenlos zugesehen, wohl hoffend, dass der Landkreis den vollmundigen Ankündigungen auch Taten folgen lässt. Geschehen ist bis heute nichts, noch immer sind weite Teile des Landkreises von den schnellen Internetverbindungen abgeschnitten. Nun soll es die Telekom richten, wie der Landkreis jüngst verkündete. Die aber setzt auf Profit und will die sündhaft teuren Anbindungen in die letzten Winkel der Samtgemeinde Gellersen oder Amt Neuhaus nicht aus eigener Tasche finanzieren.

Kein Problem für unseren Landrat. Die Differenz kann ja der Landkreis, sprich, der hiesige Steuerzahler berappen. Wie man hört, soll es sich um schlappe 20 Millionen Euro handeln, die aufzubringen wären. Ob es dazu vorab eine Bürgerbefragung geben wird? Wohl kaum: zu viel Arbeit. 

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Thema "Mehr Einsatz fürs Internet"