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Alles auf Pump

11.04.2016 - Man muss kein Finanzgenie sein um zu verstehen, dass große Ausgaben ohne eigenes Geld nur mit hohen Schulden möglich sind. Die Stadt hat sich entschlossen, diesen Weg zu gehen und dafür jetzt auch grünes Licht aus Hannover bekommen. Das Land findet es in Ordnung, dass eine überschuldete Kommune 33 Millionen Euro ausgibt und dafür 22 Millionen Euro Schulden macht. Was man von dieser Art der "Finanzaufsicht" halten soll, ist das eine. Das andere ist, dass sich die Stadt mit dieser Schuldenpolitik auch noch als Motor in Sachen Bildung darstellt und angeblich den fürsorglichen Blick auf die nachwachsende Generation richtet. Das Gegenteil ist der Fall. Die geplanten Investitionen laufen auf Pump. Und zwar nachhaltig.

Schlimm daran auch: Die Stadt hat es jahrezehntelang versäumt, ihre Liegenschaften in Schuss zu halten. Ansonsten würde sich jetzt nicht ein Investitionsvolumen aufgetürmt haben, das nur mit einem gigantischen Kraftakt wieder aus der Welt zu schaffen ist. Dafür lässt sie sich nun als großer Bildungs-Gönner feiern. Das ist vermessen.

Vermessen ist auch die Behauptung, das Geld fließe in die Bildung. Es fließt in die Schaffung von Ganztagsaufbewahrungsanstalten mit Inklusionsanschluss, den niemand außer ein paar fehlgeleiteter Bildungspolitiker wirklich benötigt. Denn dieser "Einschluss" schafft nicht mehr, sondern weniger Bildung, indem er bewusst darauf verzichtet, dem Einzelnen diejenige Förderung zukommen zu lassen, den dieser in seinem aktuellen Lebensabschnitt benötigt. Doch das passt nicht in eine Ideologie, die es nicht ertragen kann, dass Menschen Individuen mit unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten sind. 

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Kräftiger Schluck aus der Kredit-Pulle"