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Hilferuf aus Lüneburg

Stadt und Kreis fordern erneut Unterstützung des Landes für das kommunale Theater

Fordern mehr Unterstützung aus Hannover: (v.l.) Theater-Geschäftsführerin Raphaela Weeke, Landrat Jens Böther, Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Intendant Hajo Fouquet. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 24.09.2022 - Was wird aus dem Lüneburger Theater? Die Finanzlage der Drei-Sparten-Einrichtung ist kritisch bis katastrophal, ohne erneute und höhere Zuschüsse des Landes wird die Fortführung des Betriebs immer schwieriger. Appelle seitens hiesiger Landespolitiker gab es viele, doch getan hat sich nichts. Nun soll der Druck auf die künftige Landesregierung verstärkt werden, welche auch immer das nach der Wahl am 9. Oktober sein wird.

Mit einer Videobotschaft haben sich Landrat Jens Böther und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch auf den Social-Media-Kanälen an die verantwortlichen Ministerien und die Landespolitik in Niedersachsen gewandt, um die Finanzierung der kommunalen Theater wieder auf stabilere Füße zu stellen.

"Rettet unsere Theater!" lautet der Appell, den Landkreis und Hansestadt Lüneburg Richtung Hannover senden. Damit stehen sie nicht alleine: In einem gemeinsamen Schreiben haben die neben Lüneburg ebenfalls betroffenen Städte Celle, Göttingen, Hildesheim, Osnabrück und Wilhelmshaven Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) aufgefordert, die Finanzierung der kommunalen Theater und Orchester deutlich aufzustocken.

Die Kommunen alleine schaffen es nicht, die Deckungslücken durch die Corona-Pandemie, Tarifsteigerungen und weitere Anforderungen zu schließen, teilten Stadt und Landkreis in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. "Wir wollen die kulturelle Vielfalt in der Region und in ganz Niedersachsen erhalten", betonen Landrat und Oberbürgermeisterin. "Das schaffen wir nur, wenn sich das Land endlich seiner Verantwortung stellt."

◼︎ Lokalpolitik ohne Biss 

Seit Langem schon richtet Lüneburg eindringliche Appelle in Richtung Hannover, zuletzt zu Beginn dieses Jahres. Da übertrafen sich hiesige Politiker in ihren Forderungen, doch außer Ankündigungen und gegenseitigen Beschuldigungen passierte nichts. Lautstark angekündigte Verhandlungen mit dem Land verliefen wie so oft im Sande (LGheute berichtete). Und die hiesigen Landespolitiker Andrea Schröder-Ehlers (SPD) und Detlev Schulz-Hendel (Grüne), die beide gern am 9. Oktober wiedergewählt werden wollen, verloren sich lieber im gegenseitigen Ausbremsen statt in konzertrierten Aktionen zum Wohle des Theaters.  

Ob sich dieses Mal etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Bei einer Pressekonferenz am kommenden Dienstag, 27. September, um 15.30 Uhr wollen die kommunalen Träger von Theatern und Orchestern in Niedersachsen ihre Forderungen ausführlich vortragen.