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"System Grundschule als Ganzes in den Blick nehmen"

Niedersachsen stockt Kultus-Etat kräftig auf - Nicht besetzte Schulleitungs-Stellen weiter ein Problem

Hannover, 29.10.2013 - Für die Niedersächsische Landesregierung hat Bildung oberste Priorität. Das erklärte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt auf der Herbsttagung des Schulleiterverbandes Niedersachsen am Mittwoch vergangener Woche in Celle. Dabei kündigte die Ministerin an, den Kultus-Etat im Rahmen der "Zukunftsoffensive Bildung" von rund 5,06 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf rund 5,35 Milliarden Euro im Jahr 2017 aufzustocken. Zusätzlich plane die Landesregierung Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro in den Jahren von 2014 bis 2017 ein. Mit diesem Bildungspaket sollen der Ausbau der Ganztagsschulen forciert, Qualitätsverbesserungen in den Schulen erzielt und die frühkindliche Bildung und Betreuung gefördert werden, betonte die Ministerin.

Die Ministerin machte deutlich, dass das Kultusministerium eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht habe, um die Attraktivität der Schulleitertätigkeit zu sichern und weiter zu erhöhen. So soll insbesondere der Verwaltungsaufwand in Personalfragen weiter reduziert werden. "Dafür wurden bei der Landesschulbehörde 120 zusätzliche Stellen geschaffen. Das entlastet die Schulen und schafft Rechtssicherheit in Personal- und Budgetfragen", so Heiligenstadt.

Wo immer es möglich sei, sollten Verwaltungsaufgaben vereinfacht werden, um die Schulleitungen zu entlasten. Entlastungen im schulischen Alltag werde es auch durch den Ausbau des Beratungs- und Unterstützungssystems durch mehr Schul- und Arbeitspsychologen und eine Stärkung der Schulentwicklungsberatung geben, ebenso wie durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Ausweitung des Arbeitsschutzes und des Gesundheitsmanagements.

Die Landesregierung will auch den Fortbildungsetat für Lehrkräfte deutlich anheben. 14,5 Millionen Euro soll bis 2017 investiert werden. Allein für die Qualifizierung von neu ernanntem Führungspersonal an Schulen und Studienseminaren sollen ab 2014 insgesamt 2,6 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden, informierte das Kultusministerium.

Auch zu den zahlreichen nicht besetzten Schulleitungs-Stellen nahm die Ministerin Stellung. Sie sei sich im Klaren darüber, dass es insbesondere in Regionen mit deutlich zurückgehenden Schülerzahlen schwierig sei, Schulleitungs-Stellen in Grundschulen schnell wieder zu besetzen. Zwar habe sich die Lage im Schuljahr 2012/2013 etwas entspannt, dennoch sei sie noch nicht zufriedenstellend.

Der Landesregierung sei aber bewusst, dass Grundschulen die Basis für den weiteren schulischen Werdegang der Schüler legen. "Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, benötigen wir gut ausgebildete Schulleiterinnen und Schulleiter - wohl wissend, dass wir mittelfristig das System Grundschule als Ganzes in den Blick nehmen müssen", so Heiligenstadt.

Zum Stichtag 1. August 2013 waren nach Angaben des Ministeriums 134 Schulleitungsstellen im Grundschulbereich vakant, am 1. Juni 2012 waren es noch 171 Stellen.