header

Auf Grundwasser-Erkundung

In der Region starten Hubschrauber-Befliegungen

Eine Antenne unter dem Hubschrauber soll Aufklärung über den Grundwasser-Zustand geben. Foto: LBEGHannover, 11.04.2023 - Wie hat sich das Grundwasser in der Region entwickelt und wie kann die Versorgung mit Grundwasser zukunftssicher gemacht werden? Um diese und weitere Fragen für die Landkreise Harburg und Lüneburg klären zu können, finden in der Zeit vom 14. April bis 5. Mai Hubschrauber-Befliegungen im Raum Lüneburg durch. Im Auftrag des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) werden dabei geophysikalische Messungen vorgenommen.

Bei den Befliegungen schleppt ein Hubschrauber eine Antenne in circa 30 Meter Höhe über die Geländeoberfläche. Mit der Antenne soll die Verteilung der spezifischen elektrischen Widerstände im Untergrund bis in eine Tiefe von etwa 300 Meter aufgezeichnet werden. "Von den gemessenen Widerständen können wir die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund ableiten. So deuten hohe Widerstände auf Sand oder Kies und niedrige auf Ton oder Salzwasser hin", so Nico Deus, der als Hydrogeologe beim LBEG das Projekt betreut.

Die Messungen erfolgen auf Fluglinien, die in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind und durchschnittlich 400 Meter Abstand voneinander haben. Das Befliegungsgebiet liegt im Wesentlichen südlich der Elbe und erstreckt sich von der Bundesautobahn 7 im Westen bis nach Bleckede im Osten. Der westliche Befliegungsbereich reicht bis nach Evendorf, der östliche spart das Stadtgebiet von Lüneburg aus. Die Befliegung findet in enger Abstimmung mit den zuständigen unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Harburg und Lüneburg sowie der Biosphärenreservatsverwaltung Elbtalaue statt.

◼︎ Und so funktioniert es

Bei den Messungen wird ein primäres Magnetfeld erzeugt. Das schnelle Abschalten des Stroms, der als Anregung des primären Magnetfeldes im Transmitter der Antenne fließt, bewirkt das Zusammenbrechen des Magnetfeldes, wodurch wiederum Wirbelströme im leitfähigen Untergrund erzeugt werden. Die Wirbelströme induzieren ein sekundäres Magnetfeld im Untergrund, das mit einer Induktionsspule gemessen wird und Informationen über die Leitfähigkeit des Untergrundes enthält.

Im Anschluss an die Befliegung werden die geophysikalischen Daten zur Erstellung eines geologischen Untergrundmodells genutzt, auf dessen Basis die Grundwasserversalzungsbereiche speziell in den elsterzeitlich angelegten Rinnenstrukturen kartiert werden können. Diese Informationen sind laut LBEG wichtige Eingangsdaten bei der Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten und spielen für die Dimensionierung und den Ausbau von geothermischen Bohrungen eine große Rolle.

Das Befliegungsgebiet nordwestlich und nordöstlich von Lüneburg:

Das Befliegungsgebiet. Karte: LBEG