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240 Kilo Kaffee per Lastenrad nach Lüneburg

Acht junge Menschen praktizieren klimaneutralen Warentransport

Lastenrad-Idylle: Bei Sonnenschein ging es von Hamburg nach Lüneburg. Foto: privat Lüneburg, 11.08.2022 - Kann man Kaffee klimaneutral von Mexiko nach Lüneburg transportieren? Man kann, wenn man bereit ist, mit einem alten Frachtensegler auf den richtigen Wind zu warten und danach kräftig in die Pedale zu treten. Letzteres machten kürzlich acht junge Menschen, die eine Ladung Rohkaffee des Lüneburger Start-Ups Sol Nocturno per Lastenfahrrad von Hamburg nach Lüneburg brachten.

"Nach zwei wunderschönen Tagen sind wir super glücklich und zufrieden samt unserem Rohkaffee am Samstagabend in Lüneburg gelandet", freut sich Luca Windolph. Für die Mitbegründerin von Sol Nocturno ist es bereits das zweite Jahr, in dem sie die Kaffeebohnen des kleinen Unternehmens vertreibt. "Wir wollten die gesamte Route von Mexiko bis zu den Endverbraucher*innen nach Lüneburg möglichst CO2-neutral zurücklegen. Das ist uns gelungen.",

Getreu dem Motto von Sol Nocturno "Coffee shared among friends" hatten sie zu acht die Radtour von Lüneburg nach Hamburg angetreten, wo der Kaffee im Juli mit dem Frachtsegler "Avontuur" angekommen war. Nun sollten 240 Kilogramm davon weiter nach Lüneburg transportiert werden, selbstredend auf Lastenrädern. 

Ganz unbeschwerlich ging es dabei nicht zu, auf der Hinfahrt hatte es einen Tag lang fast durchgehend geregnet. Sobald aber der Kaffee aufgeladen war, blieb es trocken, berichtet eine der Teilnehmerinnen. Nach einer Übernachtung im Zelt und rund 121 Kilometern auf dem Fahrradsattel lagert der Rohkaffee jetzt in der "Avenir Rösterei" in Lüneburg. „Wir freuen uns über die Unterstützung von Avenir. So können wir direkt vor Ort rösten", berichtet Windolph. Auch ein Lastenrad hatte das Avenir-Team zur Verfügung gestellt. Zwei weitere E-Lastenräder erhielt die Gruppe von "JANUN" und dem "Radkombinat" in Lüneburg. 

Etwa die Hälfte des Kaffees war vorbestellt worden, so konnte der Transport nach Deutschland finanziert werden. "Wir arbeiten noch am Vertriebskonzept und sind dafür in Kontakt mit lokalen Cafés in Hamburg in Lüneburg. Aktuell kann der Kaffee über die Website bestellt werden", erklärt die Unternehmerin.

Die "Transport"-Truppe: (v.l.) Kristina Niehoff, Markus Wohlfarth, Ramona Schultz, Eva Kern, Florian Schöps, Luca Landmann. Vorn: Luca Windolph, Sarah Kern.Sol Nocturno ist der Name einer kleinen Kaffeefarm hoch in den Bergen von Veracruz in Mexiko. Sol Nocturno Coffee wurde 2020 gegründet und steht für eine Gemeinschaft, "die Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung einer Kaffeefarm übernehmen möchte", wie die Gruppe erläuterte. Mit der Radtour sei diese Gemeinschaft nun weiter gewachsen.

Im kommenden Jahr sind bereits nächste Projekte geplant. "Immerhin wurde Lüneburg gerade wieder zur Fairtrade Stadt ausgezeichnet. Da kommt ein weiteres Projekt mit fair gehandeltem Produkt genau richtig", ist sich Eva Kern sicher. Sie ist Teil der städtischen Steuerungsgruppe für die Fairtrade-Stadt und war auch bei der Radtour mit dabei.

 

Kommentare  
zitiere Margaret:
Stimmt, das hatte ich noch vergessen. Und woraus ist der Akku eigentlich?


Aber, Frau Margaret! Nicht aufgepasst in der Schule? Akkus bestehen zu 99% aus Akkumulatorit. Daher eben der Name.
Aus was ist Akkumulatorit?
Aus Blei, Nickel-Cadmium, Nickel.....

Akkumulatorit ist eine Oberbergriff aber keine chemische Bezeichnung.
Oder welches chemisches Element hat Akkumulatorit bzw welche chemische Verbindung?
Hallo Kristina Niehoff & Luca Windolph. Sah eben Euren Beitrag über "Sol Nocturn" im ARD-Buffet und bin begeistert von der Idee des wirklichen Coffee Fairtrades! Chapeau et Félicitations ! Ich bin 80 Jahre, lebe in Südfrankreich und als bekennender Caffeetrinker würde ich gerne den Sol Nocturn Caffee bei Euch bestellen! Ist dies möglich? Welche Preise? Hoffe auf baldige Antwort, merci beaucoup! Salut.
Ein Modell für eine kommerzielle Entwicklung oder ein Startup kann ich nicht erkennen, Aber es sei doch jeden sein Hobby gegönnt- und dieses schadet nun niemandem. Interessant der Internationale Technologietransfer: Wir liefern China die Technologie für den Transrapid und bekommen im im Gegenzug die Lastenräder.( Wahrscheinlich aber mit Bosch Motoren)
Und mit dem Kanu aus Südamerika über den Atlantik geschippert?
.... nein mit einem Frachtsegler, weitgehend emissionsfrei. Einfach mal informieren und ich frage mich schon, warum diese Aktion derartig lächerlich gemacht wird.
Stimmt, das hatte ich noch vergessen. Und woraus ist der Akku eigentlich?
…und wenn sie ohne E-Bike gefahren wären, hätte der Kommentar gelautet, warum das Fahrrad nicht aus Holz gewesen ist.
Hallo liebes Sol nocturno-Team,
tolle Sache, die Ihr da angeschoben habt.
Respekt vor der Leistung des Hamburg-Lüneburg-Transfers.
Lasst Euch die Sache nicht madig machen.
Ahoi!
Timm
Moment mal - E-Lastenraeder??? Ihr wisst schon, wo der Strom dafür herkommt???
zitiere Margaret:
Moment mal - E-Lastenraeder??? Ihr wisst schon, wo der Strom dafür herkommt???

Der Strom für E-Lastenräder wird während der Fahrt durch die Bewegung der Tretkurbel des Lastenfahrrades erzeugt. Der überschüssige Strom, der nicht durch den Antriebsmotor verbraucht wird, wird für die Sattel- und Lenkergriffheizung verwendet.
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