Ein anerkannter Wissenschaftler prangert aktuelle gesellschaftliche Fehlentwicklungen an 

Foto: LGheute14.09.2022 - Es kommt nicht häufig vor, dass ein Hochschulprofessor sagt, was er denkt. Zu groß die Angst vor Karrierebrüchen, Mobbing durch Studenten oder von den Medien und den Shitstorm-Foren an den Pranger gestellt zu werden, wenn es um Minderheiten-Themen wie "Klimagerechtigkeit", "Geschlechtergerechtigkeit", "Cancel Culture" oder "Gender-Ideologie" geht. Lieber wird gekuscht. Einer, der diesem Treiben nicht mehr zusehen wollte, ist Prof. Dr. Knut Löschke. Er hat nun seinerseits Luft abgelassen.

Prof. Dr. Knut Löschke ist nicht irgendwer. Er ist Mitglied des Hochschulrates in der Universität Leipzig, Kuratoriumsmitglied des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften, Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Leipzig und des IT-Beratungsunternehmens Softline AG, um nur einige Positionen zu nennen. 

Darüber hinaus ist der heute 72-Jährige Mitglied des Beratungsgremiums "Innovation" der sächsischen Staatsregierung und Senator des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft. Bis 2012 war er Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Leipzig. Löschke, selbst parteilos, war von 2018 bis 2020 für die AfD-Bundestagsfraktion Sachverständiger der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche, soziale und ökologische Potenziale. 

In seinem Facebook-Account machte der Wissenschaftler seinem Unmut über aktuelle gesellschaftliche Strömungen Luft. Im Oktober 2021 schrieb er dort:

"Ich habe es satt, oder, um es noch klarer auszudrücken: ich habe die Schnauze voll vom permanenten und immer religiöser werdenden Klima-Geschwafel, von Energie-Wende-Phantasien, von Elektroauto-Anbetungen, von Gruselgeschichten über Weltuntergangs-Szenarien von Corona über Feuersbrünste bis Wetterkatastrophen. Ich kann die Leute nicht mehr ertragen, die das täglich in Mikrofone und Kameras schreien oder in Zeitungen drucken. Ich leide darunter miterleben zu müssen, wie aus der Naturwissenschaft eine Hure der Politik gemacht wird.

Ich habe es satt, mir von missbrauchten, pubertierenden Kindern vorschreiben zu lassen, wofür ich mich zu schämen habe. Ich habe es satt, mir von irgendwelchen Gestörten erklären zu lassen, dass ich Schuld habe an Allem und an Jedem - vor allem aber als Deutscher für das frühere, heutige und zukünftige Elend der ganzen Welt.

Ich habe es satt, dass mir religiöse und sexuelle Minderheiten, die ihre wohl verbrieften Minderheitenrechte mit pausenloser medialer Unterstützung schamlos ausnutzen, vorschreiben wollen, was ich tun und sagen darf und was nicht.

Ich habe es satt, wenn völlig Übergeschnappte meine deutsche Muttersprache verhunzen und mir glauben beibringen zu müssen, wie ich mainstream-gerecht zu schreiben und zu sprechen habe.

Ich habe es satt mitzuerleben, wie völlig Ungebildete, die in ihrem Leben nichts weiter geleistet haben, als das Tragen einer fremden Aktentasche, glauben Deutschland regieren zu können.

Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn unter dem Vorwand einer „bunten Gesellschaft“ Recht und Sicherheit dahinschwinden und man abends aus dem Hauptbahnhof kommend, über Dreck, Schmutz, Obdachlose, Drogensüchtige und Beschaffungskriminelle steigen muss, vorbei an vollgekrakelten Wänden.

Ich möchte, dass in meinem Land die Menschen, gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und gleich welcher Herkunft wertgeschätzt und unterstützt werden, die täglich mit ihrer fleißigen, produktiven und wertschöpfenden Arbeit den Reichtum der ganzen Gesellschaft hervorbringen: die Mitarbeiter in den Unternehmen, die Handwerker, die Freiberufler, die vielen engagierten und sozial handelnden Unternehmer der kleinen und mittständischen Wirtschaft. 

Ich möchte, dass die Lehrer unserer Kinder, die Ärzte und Pfleger unserer Kranken und Hilfebedürftigen die Anerkennung, die Wertschätzung und die Unterstützung erhalten, die sie täglich verdienen. 

Ich möchte, dass sich die Jungen und Ungestümen in den wohlgesetzten Grenzen unseres Rechtsraumes austoben aber sich auch vor ihren Eltern und Großeltern, vor den Alten und Erfahrenen verneigen, weil sie die Erschaffer ihres Wohlstandes und ihrer Freiheit sind."
 
Weitere Informationen über Knut Löschke unter:
https://www.bundestag.de/webarchiv/Ausschuesse/ausschuesse19/weitere_gremien/enquete_ki/loeschke_knut-648324

 

 

Kommentare  

# Karsten. 2023-05-28 21:55
DANKE !!!! Das wurde auch Zeit, daß mal jemand Klartext schreibt. Hoffentlich dringt das auch bis in unsere gesetzgebenden Organe vor und bewirkt dort etwas, bevor es endgültig zu spät ist.
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# Prof. Dr. Detlev Möller 2023-04-27 19:25
Ich verstehe nicht nur Herrn Löschke´s "Aufschrei" sondern unterstütze ihn. Man kann es gar nicht mehr ertragen, das Geschwafel und die Unkenntnis der Politiker und den Terror der Minoritäten, Wir brauchen eine Revolution der Eliten. Abschaffung aller Parteien und auf allen Ebenen runde Tische mit den besten und kenntnisreichst en Volksvertretern . Beschlüsse und Gesetze nur. auf der Basis von Wissenschaft und Technik. Keinerlei Einmischung mehr in fremden Ländern.
Keine Belehrung anderer Völker.
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# Stolle Siegfried 2023-02-27 20:47
Wer Merkel den an dem Text etwas herum? Ihr müsst selber mal den Hintern in der Hose haben so etwas zu schreiben.Natür lich gefällt dieser Text nicht allen, das wäre ja noch schöner, aber mir und allen meinen100 Freunden gefällt er.Die deutsche Schwappmasse hat noch nicht begriffen, daß sie mit der ganzen Klimahysterie, mit der Angstmache und Energiewende ver[xxx]t werden, denn kein
Volk, kein Land und schon gar nicht die Deutschen Habeck und Co können am Klima und an der Erderwärmung etwas ändern.Die Schwappmasse glaubt diesen Unsinn, der täglich über Medien dem Volk eingetrichtert wird.Propaganda hat schon immer geholfen.Die Klimarettung wird die deutsche Wirtschaft zum kollabieren bringen, denn mit der Wasserstoffagen da benötigen wir allein den 3 fachen Strom und neue Infrastruktur.W er kann dann noch den Grünen Strom bezahlen, wenn 90 bis 100.000 Windmühlen, die erforderlich sind, auf deutschen Feldern stehen? Das normale arme Volk nicht.
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# Lothar Wendt 2023-03-21 23:30
auch wenn ich die AfD aufs entschiedenste ablehne:
die Kommentare von Herrn Löschke und Ihnen, Herr Stolle, sprechen mir weitgehend aus dem Herzen!!
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# Gustav Söllner 2023-04-29 23:32
Sehr geehrter Herr Wendt,
was ist die AFD anderes als der Versuch, genau diese Ansichten des mutigen Herrn Löschke mit demokratischen Mitteln Wirklichkeit werden zu lassen? Es ist für mich der Inbegriff des Pseudokritische n, mit solchem wohlfeilen Distanzieren dem Prinzip treu zu bleiben: wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
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# Hartmut 2022-09-21 12:52
Dr. Löschke ist in der Form vielleicht nicht auf der Höhe, in der Sache aber schon. Ehrliche Meinung darf sein, auch wenn sie sich manchem "kratzig" übers Gemüt fegt. Gerade die von ihm kritisch angesprochenen Gruppierungen/S trömungen pflegen überwiegend kein Blatt vorm Mund zu halten. Unter dem Strich ist er aber positiv - erlangt erst Kompetenzen und redet dann gern mit.
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# H. Jaeckel 2022-09-15 11:45
Dem Kommentar kann ich mich nur anschliessen. Sie drucken diese Ansammlung von Vorwürfen positiv konnotiert und unreflektiert ab. Passt eigentlich gar nicht zu ihrem ansonsten gepflegten Qualitätsjourna lismus. Oder ist es Ihre Meinung?
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# Redaktion 2022-09-15 14:36
LGheute ist bekannt dafür, Themen auch abseits des Mainstream-Denk ens eine Plattform zu geben. Dass hierbei Reaktionen und mitunter Vorhaltungen genau derjenigen ausgelöst werden, die die Meinungen abseits dieses Mainstreams nicht teilen, ist erwartbar. Ziel ist es, über diese Themen zu einer fruchtbaren Diskussion in der Sache zu kommen. Wenig ergiebig ist hingegen der Versuch, aufs Persönliche zu wechseln, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Daran wird sich LGheute jedenfalls nicht beteiligen.
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# Dario Stoeck 2023-01-17 22:55
Die Antwort der Redaktion fällt ebenfalls erwartbar aus. Anstelle auf Kritik einzugehen oder eine klare Positionierung abzugeben wird lieber in die Defensivhaltung gewechselt und die Sachebene verlassen.

Es geht darum, dass sich der Autor dieses Beitrags scheinbar der Haltung des Prof. Löschke anschließt, zumindest lässt die Ausdrucksweise so vermuten. Es wird nicht objektiv dargestellt und das geht sicherlich über den Vorsatz hinaus, eine Plattform für streitbare Meinungen zu bieten.
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# Gustav Söllner 2023-04-29 23:46
Empathie für jene, die in einem allzu homogenen Chor abweichen, sollte moralisch selbstverständl ich sein. Sie wird aber zur Pflicht, wenn der Abweichler die Wahrheit sagt und der homogene Chor Ideologeme verbreitet. Wem das nicht passt, ist erwartbar moralisch niedrig stehend. Mit ihrem Kommentar werden Sie vermutlich nicht LGheute wieder auf Linie bringen. "Klar positionieren" und "objektive Darstellung" sind in der Art, wie Sie es offenbar meinen, die typischen Euphemismen zeitgemäßer totalitärer Denkungsart. Ein gelernter Ostdeutscher erkennt Ihren Duktus mit der Sicherheit historischer leidvoller Erfahrung.
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# Brigitte Soltau 2022-09-14 16:37
Ach ja, diese Gesellschaft ist nicht einfach zu ertragen in ihrer Unterschiedlich keit, den Erwartungen und Forderungen, die unterschiedlich ste Gruppen an sie haben.Auch ich finde es manchmal schwierig auszuhalten. Eine gewisse Ambiguitätstole ranz kann man (und hier schreibe ich nicht frau) allerdings auch von Herrn Löschke, einem scheinbar gestandenem Wissenschaftler , erwarten. Er reiht sich mit seinem "Rausgekotze" lediglich ein in die Reihe derjenigen, die lauthals "Empörung" schreien und somit Aufmerksamkeit bekommen und leider keinen Diskurs mehr ermöglichen.
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# Gustav Söllner 2023-04-29 23:57
Herr Sarrazin z.B. hat es mit Fakten und einem höflichen Ton versucht. Was hat es ihm eingebracht? Eine auf Substanzzerstör ung abzielende totalitäre Rufmordkampagne auf breiter Front. Er ist zum Glück ein zäher Hund, andere hat die Perfidie von euch Ambiguitätstole ranzmahnern schon in den Tod getrieben, wie etwa Sieferle. Vielleicht geht es Herrn Löschke nicht um Diskurs, sondern darum, vor dem Totalitarismus von Diskursverweige rern zu warnen, denn sie sind die Feinde der offenen Gesellschaft.
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