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Fremdbestimmte Schülerstreiks

Politische Organisationen nutzen Demo gegen Wehrdienst für ihre eigenen Zwecke

Einige hundert Schüler demonstrierten in Lüneburg gegen das neue Wehrdienstgesetzt. Foto: Friedensbündnis LüneburgLüneburg, 10.12.2025 - Als am vergangenen Freitag bundesweit mehrere tausend Schüler auf die Straße gingen, um gegen das neu beschlossene Wehrdienstgesetz zu protestieren, war auch Lüneburg mit von der Partie. Am Vormittag versammelten sich einige hundert Schüler zu einer Kundgebung im Clamartpark, danach ging es durch die Innenstadt. Doch die Schüler waren nicht allein. Begleitet wurden sie von Organisationen, die stets dabei sind, wenn es gilt, Veranstaltungen – und in diesem Fall Schüler und Jugendliche – für ihre eigenen politischen Zwecke zu instrumentalisieren.

"Jugend-Zukunft-Sozialismus" oder "Viva-Viva-Palästina" – Rufe wie diese waren bei den bundesweiten Schüler-Demonstrationen gegen die Einführung eines freiwilligen Wehrdienstes keine Seltenheit. Und wer von ungebetener Stelle darüber berichten wollte, sah sich mitunter Androhungen körperlicher Gewalt ausgesetzt: "Springer-Presse auf die Fresse" skandierten etwa Teilnehmer einer Demonstration in Berlin. Die verlief zum allergrößten Teil zwar friedlich und und deren Teilnehmer hatten auch kein Interesse, sich mit den radikalen Positionen linksextremer Aktivisten gemein zu machen, doch sie hatten keine Chance, sich gegen die Vereinnahmungen durch linke Gruppierungen zu wehren.

Das wissen auch diejenigen, die die mediale Aufmerksamkeit von Veranstaltungen wie die Schüler-Demonstrationen vom vergangenen Freitag bewusst für ihre eigenen Zwecke nutzen. Das gilt auch für Lüneburg, die als Uni-Stadt regelmäßige Demonstrationen gewohnt ist. 

Bei der Demo gegen den Wehrdienst war das nicht anders. "Unterstützt wurden sie von der DGB-Jugend, den Falken, dem Offenen Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM), dem Internationalen Jugendverband Lüneburg (IJV), der VVN-BdA-Lüneburg und dem Friedensbündnis Lüneburg", wie Dirk Werner, Sprecher des Friedensbündnisses Lüneburg, mitteilte.

Ob die Schüler diese "Unterstützung" erbeten hatten, darf bezweifelt werden. Gebraucht hätten sie sie vermutlich nicht. Die DGB-Jugend, die Falken und all' die anderen scheint das wenig zu kümmern. Im Gegenteil, sie machen sich sogar zum Sprachrohr der Schüler. So erklärt das Friedensbündnis: "Besonders kritisiert die Schülerschaft die große Ungleichheit, die durch Zwangsdienste und Aufrüstung entsteht." Hat man das Mandat, für die Schüler zu sprechen? 

Natürlich ist es das gute Recht jedes Friedens-Aktivisten und jeder Friedensbewegung, gegen das Wehrdienstgesetz zu demonstrieren. Nicht akzeptabel aber ist es, Veranstaltungen anderer für die eigenen Zwecke zu kapern.

 

 

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