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Politisches Mobbing in der Badminton-Gruppe?

Ein Vorfall im Dahlenburger SK sorgt für Irritationen und Prüfung durch den Vorstand

Dahlenburg, 02.12.2025 - Sport ist gut für die Fitness, er soll aber auch die Integration fördern und das Selbstvertrauen vor allem junger Menschen stärken. So sieht es auch der Sportverein Dahlenburger SK. Irritierend wirken da jüngste Vorkommnisse, wonach junge Vereinsmitglieder massiv politisch unter Druck gesetzt worden sein sollen – von Vereinsmitgliedern. Im Vorstand des Vereins ist das Thema bereits angekommen.

"Wir sind dabei, das zu klären", sagt Vanessa Schubert auf die Frage von LGheute, was der Verein zu den Gerüchten sagt, die seit Tagen im Raum stehen. Mit "das" meint Schubert, die als Jugendwartin auch Vorstandsmitglied des DSK ist, einen Vorfall, der sich vor wenigen Tagen im Whatsapp-Kanal der vereinseigenen Badminton-Gruppe abgespielt haben soll. Darin sollen die Mitglieder der Gruppe aufgerufen worden sein, eine Veranstaltung der AfD am 21. November in Dahlenburg zu behindern.

In einem Chat, der LGheute vorliegt, heißt es wörtlich: "Wenn 500 Leute die umkreisen, ist es schwer infos zu holen", gekürt mit einem lachenden Smiley. Gemeint war, gemeinsam den Stand der AfD zu blockieren.

Doch die Aufforderung gefiel offenbar nicht allen. "Aber ist das dann nicht Meinungsunterdrückung?", warf ein Teilnehmer ein, der sich daraufhin massiven Vorwürfen ausgesetzt sah, so jedenfalls berichten Mitglieder der Gruppe. "Er soll aufgefordert worden sein, sich vor der Badminton-Gruppe zu entschuldigen. Auch soll er in der Gruppe nicht mehr erwünscht sein. Das wurde mir persönlich aus der Gruppe auch mit Chat-Nachrichten übermittelt", sagt Kevin Ballay, der selbst am 21. Dezember auf dem AfD-Stand präsent war. Aus Angst vor Mobbing wollten die Betroffenen sich selbst aber nicht öffentlich zu Wort melden.  

◼︎ Mit der Satzung nicht vereinbar

Im Vereinsvorstand stößt das Thema auf Ablehnung und Empörung: "Das ist absolut untragbar und wir distanzieren uns ganz klar davon", sagt Vanessa Schubert, der die Chat-Nachrichten ebenfalls zugespielt wurden, wie sie erklärte. Man stehe für Vielfalt und Meinungsfreiheit, zudem widerspräche ein solches Verhalten auch der Satzung des Vereins. Darin heißt es eindeutig: "Der Verein ist parteipolitisch neutral und übt religiöse und weltanschauliche Toleranz aus."

Allerdings ist es wohl nicht das erste Mal, dass Vorgänge wie dieser den Vorstand erreichten. Schubert zufolge habe es vor etwa einem Jahr schon einmal einen ähnlichen Vorfall gegeben, auch hier soll die Badminton-Gruppe involviert gewesen sein. Näheres wollte die Jugendwartin dazu nicht sagen.

◼︎ Eltern werden um Unterstützung gebeten

Damit die im Raum stehenden Vorwürfe geklärt werden können, braucht der Verein belastbare Aussagen. "Wir bitten daher die Eltern der Kinder und Jugendlichen, die hiervon betroffen sind oder davon Kenntnis haben, sich mit uns in Verbindung zu setzen." Auch gebe es die Möglichkeit, sich über den vereinseigenen Kummerkasten an den Vorstand zu wenden. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werde der Verein entsprechend reagieren. "Die betreffenden Personen würden dann des Vereins verwiesen," so die Jugendwartin. 

 

 

 

 

Kommentare  
Fakten statt Sensationsmache: Eine sachliche Klarstellung

Der Artikel verzerrt die Realität völlig. Es ging um eine normale, konstruktive Diskussion zwischen erwachsenen Vereinsmitgliedern - nicht um Mobbing oder Druck auf Jugendliche. Der Sportverein lebt eine Kultur des respektvollen Dialogs, bei dem unterschiedliche Meinungen offen und fair besprochen werden.

Die Behauptung, junge Vereinsmitglieder seien massiv unter Druck gesetzt worden, ist eine glatte Unwahrheit. Tatsächlich handelt es sich um eine Badminton-Gruppe für Erwachsene, die sich professionell und demokratisch mit unterschiedlichen Ansichten auseinandergesetzt hat.

Statt Spaltung fördert der Verein den konstruktiven Dialog. Es ist genau diese offene Kommunikationskultur, die unsere Gesellschaft heute so dringend braucht - gerade in Zeiten polarisierender Politik. Der Vorstand hat dabei auf Neutralität und respektvolle Auseinandersetzung geachtet.

Es ist bedauerlich, dass externe Personen versuchen, eine normale Vereinsdiskussion für billige Schlagzeilen zu missbrauchen.
Mir scheint, dass nicht ganz klar ist was in einem Verein möglich ist. Vereine können sich zu Vielfalt und Toleranz bekennen und gleichzeitig können sie trotzdem Haltung gegen die AfD zeigen.
https://www.deutschlandfunk.de/der-umgang-der-afd-mit-dem-sport-100.html
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