Dorfgemeinschaftshaus in Bitter wird offizieller Erinnerungsort an die DDR-Grenze
Amt Neuhaus, 03.11.2022 - Die handgezimmerte Wanderhütte steht, die Info-Tafeln hängen und der Spielplatz für die Kleinen ist bereit – am Sonnabend, 5. November, um 15 Uhr wird das neue Außengelände des Dorfhauses in Bitter mit einem Rahmenprogramm eröffnet. Das ehemalige Grenzerhaus ist dann offizieller Erinnerungsort an die DDR-Grenze.
Das Grenztruppengebäude in Bitter wurde 1953 zur Unterbringung der ersten DDR-Grenzer errichtet und ist das einzige noch nutzbare Gebäude dieser Art aus dieser Zeit in der Region, berichtet Stefanie Hanstedt vom Verein "Elbufer", dessen Dorfgemeinschaftshaus es heute ist. Zukünftig sollen Info-Tafeln Besucher am Elberadweg über die Anfänge der Grenzbefestigung informieren. Der Erinnerungsort in Bitter ist eingebunden in das neue Wanderwege-Netz der Gemeinde.
Finanziert wurde das Projekt durch das ehemalige Leitprojekt "Grenzgeschichte(n)" der Metropolregion Hamburg. Dazu gehören im Landkreis Lüneburg auch die Trümmerpyramide in Vockfey zum Gedenken an die Zwangsaussiedlungen sowie die Grenztürme in Darchau, Popelau und Neu Bleckede. Diese werden derzeit saniert und teilweise für Besucher vorbereitet.
Am Sonnabend wird es anlässlich der Eröffnung ein kleines Rahmenprogramm geben. Kurze Ansprachen werden musikalisch umrahmt von einem Teil des Chores, der seit drei Jahren im Dorfhaus unter Leitung der Musikerin Christina Fischer (Herrenhof) singt. Nach einer Kaffeetafel mit Kuchen aus den Dorfküchen wird gegen 17 Uhr das traditionelle Herbstfeuer des Vereins entfacht.
Mit dem ehemaligen Leitprojekt "Grenzgeschichte(n)" wurde unterschiedliche Erinnerungsorte und Projekte in dem Netzwerk "Erinnerungslandschaft Grenzgeschichte(n)" zwischen der Ostsee und Bad Bodenteich gefördert. Touristen, Schüler und Bewohner können sich damit vor Ort mit besonderen Aspekten der deutsch-deutschen Geschichte beschäftigen. Für das einstige Grenzerhaus in Bitter erhielt das Amt Neuhaus 20.000 Euro.