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Zum Wohle der Stadt

24.11.2021 - Warum auf gute Leute verzichten? Nach dieser Devise hat die Lüneburger SPD entschieden, ihren langjährigen Oberbürgermeister Ulrich Mädge wieder zu aktivieren. Er soll sein Know-how im Verwaltungsrat der Sparkasse und im Aufsichtsrat der Lüwobau einbringen – zwei gewichtige Unternehmen, die dumm wären, auf professionellen Rat mit jahrzehntelanger Erfahrung zu verzichten. Die SPD, die zuletzt nicht immer eins mit ihrem früheren OB war, demonstriert damit, dass es ihr um die Sache und nicht um politische Postenschacherei geht. Das ist in den anderen Fraktionen leider nicht überall zu erkennen.

In beiden Gremien werden Ulrich Mädge als auch seine grüne Amtsnachfolgerin Claudia Kalisch vertreten sein – 30 Jahre Erfahrung in kommunalen Spitzenämtern weit über Lüneburg hinaus auf der einen Seite und eine frischgebackene Oberbürgermeisterin mit Altlasten aus der Samtgemeinde Amelinghausen auf der anderen Seite.

In einem LGheute-Interview sagte Ulrich Mädge einmal, er habe fünf Jahre gebraucht, um richtig ins Amt zu kommen, seine Netzwerke aufzubauen und sich in den Unternehmen, in deren Aufsichtsgremien die Stadt mit einem Mandat vertreten ist, Anerkennung zu verschaffen. Anerkennung durch Kenntnis in der Sache und Anerkennung durch Informationen, die er als Oberbürgermeister in seinen Netzwerken sammelte und zum Wohl der Stadt einsetzte.

Claudia Kalisch wäre also gut beraten, sich als Youngster ihrem Amtsvorgänger an die Seite zu stellen. Davon würde nicht nur sie profitieren, sondern die ganze Stadt. Doch das wird vermutlich nicht geschehen. Viel eher wird aus den bekannten Fraktionen wieder die Klage "Mädge muss weg" ertönen.  Das verwundert nicht, haben sie doch auch bislang nicht verstanden, dass es nicht um die Politik, sondern um die Stadt geht.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Mädge kommt zurück"