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Wenig Sünder beim Blitzmarathon

Polizeigewerkschaft bezweifelt Wirksamkeit der Aktion 

Lüneburg, 19.09.2014 - Der 24-Stunden-Blitzmarathon, der von gestern 6 Uhr bis heute Morgen 6 Uhr im gesamten Bundesgebiet durchgeführt wurde, brachte in den drei Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen insgesamt ein erfreuliches Ergebnis. Bei Messungen an vier Standorten auf der B209 bei Neu Oerzen, auf der L221 bei Bleckede, der B216 im Bereich Reinstorfer Kreuz und in der Ortschaft Neu Sülbeck, wurden lediglich drei Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Der Schnellste war ein 20-Jähriger, der mit 101 km/h statt der erlaubten 70 km/h auf der B216 unterwegs war.

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurden auf der K8 in der Gemarkung Metzingen, auf der B195 im Amt Neuhaus und in Neu Darchau die Geschwindigkeit gemessen. Insgesamt waren 33 Fahrzeuge zu schnell unterwegs, darunter auch ein Motorrad und sieben Lkw.

Im Landkreis Uelzen wurde zu unterschiedlichen Zeiten in Hanstedt II, in Eimke und in der Straße Hauenriede in Uelzen die Geschwindigkeit gemessen. 20 Fahrzeugführer waren zu schnell unterwegs, wobei aufgrund der teils auffällig langsamen Fahrweise anzunehmen ist, dass sich etliche Fahrzeugführer aufgrund der angekündigten Kontrollen vorschriftsmäßiger als sonst verhielten.

Gewerkschaft: Wirksamkeit nicht messbar

Wenig Verständnis für die Aktion hat die Polizeigewerkschaft. Landesvorsitzender Thomas Kliewer sagt: "Die Bekämpfung der Hauptunfallursache überhöhte Geschwindigkeit ist wichtig. Allerdings gehen solche Sonderaktionen immer zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen. Diesmal werden fast 800 Polizisten 24 Stunden gebunden. Da bleiben zwangsläufig andere Aufgaben auf der Strecke. Außerdem werden die Belastungen immer mehr. In Lüneburg bewachen zahlreiche Polizisten rund um die Uhr verfeindete Clans, in Hannover wird für die Bewältigung des Einsatzes zum Tag der Deutschen Einheit eine Urlaubssperre angeordnet und außerdem begleiten wir noch zahlreiche Demos und Fußballspiele. Da kommen die Kollegen nicht mehr aus den Einsatzstiefeln raus.“

Die Wirksamkeit des Blitzmarathon sei nicht messbar, zumal die Messstellen bekannt sind und er lange vorher angekündigt war.
"Zur Absenkung der Unfallzahlen ist eine permanente ausreichende Präsenz der Polizei -gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen - viel besser geeignet“, so Thomas Kliewer weiter. "Das geht aber nur mit ausreichend Personal!“