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Kurdische Demonstranten attackieren Zugbegleiterin

Fahrkartenkontrolle eskaliert – Polizei rückt mit Großaufgebot an  

Bardowick, 11.09.2020 - Mehr als 200 Polizeibeamte mussten anrücken, als es gestern Vormittag bei einer Fahrscheinkontrolle in einem Metronom-Zug im Bereich des Bahnhofs Bardowick zu Pöbeleien, Anfeindungen und einer versuchten Körperverletzung kam. Ausgelöst wurden sie von mehr als 80 Reisenden, bei denen es sich um Teilnehmer einer Demonstrationsgruppe der "kurdischen Jugendbewegung" handelte. Diese hatten am Tag zuvor in Lüneburg demonstriert.

Wie die Polizei berichtet, war die Gruppe gegen 8.45 Uhr am Bahnhof Lüneburg in einen Metronom in Richtung Hamburg gestiegen. Bei der Kontrolle der Fahrausweise durch das Zugbegleitpersonal hätten keine Fahrscheine vorgelegt werden können. Weiterhin sollen die Reisenden die Zugbegleiterin anfeindet haben und es soll zu Pöbeleien gegenüber der Metronom-Mitarbeiterin gekommen sein. In Folge dessen habe der Betreiber den Zug am Bahnhof in Bardowick gestoppt. Polizeibeamte waren zu diesem Zeitpunkt im betreffenden Zug nicht zugegen.

Bei den Reisenden handelte es sich um Teilnehmer einer vorherigen Demonstration der "kurdischen Jugendbewegung", die bereits seit dem 5. September verschiedenste Demonstrationen in Hannover und den Landkreisen Celle, Uelzen, Lüneburg und Harburg durchgeführt hat. Nach zwei Übernachtungen in einem Camp in Lüneburg waren die Personen auf dem Weg über Winsen/Luhe nach Hamburg.

Die betreffenden Personen sowie deren Begleiter waren laut Polizeibericht in der Folge weiterhin uneinsichtig, so dass die Bundespolizei Maßnahmen zur Sicherung der Strafverfahren einleitete und die Personalien der Beschuldigten feststellte. Auf dem Gelände des Bahnhofs in Bardowick sollen große Teile der Personen weiter unkooperativ gewesen sein und sollen Polizeibeamte durch Treten und Schlagen angegriffen haben. Einige Beamte erlitten leichte Verletzungen. Die Beamten sahen sich deshalb gezwungen, unmittelbaren Zwang sowie in einem Fall auch Pfefferspray einzusetzen.

Im Zuge der strafprozessualen Maßnahmen wurde bei mehr als 80 Personen die Identität festgestellt. Alle betreffenden Personen erwartet ein Strafverfahren wegen Erschleichen von Leistungen. Des Weiteren wurden mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Darüber hinaus ergab die Überprüfung der Personalien, dass sich etwa ein Dutzend der Reisenden unerlaubt in Deutschland aufhält (Verstoß gegen das Ausländergesetz), darunter auch drei Jugendliche.

Die Bundespolizei wurde bei ihrem Einsatz auch durch Einsatzkräfte der Landespolizei unterstützt.