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Schlachtenlärm und Mündungsfeuer in der Göhrde

Dahlenburg, 19.09.2011 - "So etwa muss das 1813 gewesen sein", versucht sich Achim Kratzke in die Lage der alliierten Truppen hinein zu versetzen, die am vergangenen Wochenende erneut die historische Schlacht gegen die napoleonischen Besatzer vor 198 Jahren gewannen. Der Adendorfer ist zum ersten Mal zu dieser Veranstaltung in die Göhrde gekommen, um sich von der beeindruckenden Atmosphäre eines authentischen Schlachtengetümmels einfangen zu lassen.

Rund 400 Darsteller, so die offizielle Zahl, haben als preußische, russische oder britische Gefechtsteilnehmer ihr Bestes gegeben, um den Franzosen erneut eine schmerzliche Niederlage beizufügen.

Grenadiere, Kürassiere, Trommler, Reiterregimenter und fliegende Händler - alles war vertreten, was damals die Schlacht bei Lüben in der Göhrde bestimmte.  "Die haben ja sogar hier übernachtet," berichtet Kratzke fasziniert. "Wir konnten das Biwak besichtigen und waren überrascht, dass die Soldaten dort tatsächlich auf Stroh schliefen."

Die möglichst realitätsgetreue Nachstellung macht stets den besonderen Reiz dieser Veranstaltung aus. Das erfuhr auch Ina Iba, frisch gebackene Lüneburgerin, die mit ihrem Mann am Sonntag aus Neugierde in die Göhrde kam. "Ich hatte davon gehört und wollte mir das unbedingt mal anschauen. Ich bin total beeindruckt. Aber dass es so laut ist, damit hatte ich nicht gerechnet," gesteht sie. Dass Kanonendonner und Gewehrsalven nicht nur die Schlachtteilnehmer, sondern auch die Besucher beeindruckten, erfuhr Ina Iba dann auch. "Hier werden sprichwörtlich schwere Geschütze aufgefahren. Als das Gefecht dann begann, haben ein paar kleine Kinder vor mir geweint. Das wirkt alles schon sehr echt," erklärt sie.

Die ausführlichen Erklärungen während des Schlachtgeschehens kamen bei ihr ebenfalls gut an. Thorsten Morgendahl und Horst Beck, beide aktive Reenactoren, so nennen sich die Schlachtdarsteller, haben dieses Mal die Kommentierung der Göhrdeschlacht übernommen. "So versteht man Vieles besser und kann Zusammenhänge erkennen", ergänzt Ina. Für sie wie für viele der rund 2000 Besucher war es "ein wirklich gelungenes Spektakel", das aber leider nur alle zwei Jahre stattfindet.  Doch 2013, wenn das 200-jährige Jubiläum begangen wird, "sind wir mit Sicherheit wieder dabei", verspricht die Jung-Lüneburgerin.