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Kein Verständnis für Erweiterung

Rat verabschiedet Resolution gegen Pläne des Designer Outlet Soltau

Einstimmig beschloss der Rat die Resolution gegen das DOS. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 27.06.2022 - Lange schon ist das Designer Outlet Soltau (DOS) ein Dorn im Auge der Stadt Lüneburg. Auf knapp 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche lockt es mit seinen Geschäften auf der Grünen Wiese kauffreudige Kundschaft an, die von der Stadt lieber in Lüneburg gesehen wird. Jetzt soll das DOS auf 15.000 Quadratmeter erweitert werden. Dagegen wandte sich nun der Rat der Stadt mit einer Resolution.

Mit Blick auf das kürzlich eingeleitete Raumordnungsverfahren und das damit verbundene Beteiligungsverfahren hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig eine Resolution gegen die Erweiterungspläne verabschiedet. Darin heißt es: "Die Hansestadt Lüneburg spricht sich klar und deutlich gegen eine Erweiterung des Designer Outlets Soltau aus. Rat und Verwaltung fordern die Niedersächsische Landesregierung auf, nach einer möglichen Feststellung der Verträglichkeit im Raumordnungsverfahren kein Zielabweichungsverfahren zu eröffnen." Ein entsprechendes Schreiben soll jetzt an die Landesregierung geschickt werden. Zuständig dort: Wirtschaftsminister Bernd Althusmann, Spitzenkandidat der CDU bei der anstehenden Landtagswahl.

"Die geplante Erweiterung widerspricht allen Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung", kritisiert Claudia Kalisch. Unter Gesichtspunkten der Innenstadtbelebung und der dringend notwendigen Mobilitätswende sei eine Vergrößerung des Outlet Centers konsequent abzulehnen. 

Diese Auffassung teilte jetzt auch der Rat der Hansestadt. Dieser hatte in der Vergangenheit eine Erweiterung des DOS bereits ablehnend diskutiert, da das Outlet in Konkurrenz zur Innenstadt stehe, die aufgrund des zunehmenden Online-Handels und zuletzt auch Corona-bedingt starke Einbußen zu verzeichnen habe.

Mit dem Start des Raumordnungsverfahrens Anfang Juni sind aktuell öffentliche Stellen wie Städte, Gemeinden und Landkreise aus der Region zur Stellungnahme aufgefordert. Die Frist für das Einreichen der Stellungnahme endet am 19. August. Bis dahin hat auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, Hinweise und Bedenken zum Vorhaben beim Amt für regionale Landesentwicklung in Lüneburg vorzutragen.

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