Gabriele Scholz ist die neue Sozialdezernentin in Lüneburg – Ärger über angebliche Indiskretionen
Lüneburg, 25.03.2025 - Lüneburg hat eine neue Sozialdezernentin. Ab 1. April ist Gabriele Scholz neue Leiterin des Dezernats für Bildung, Jugend und Soziales, sie tritt damit die Nachfolge von Florian Forster an, der im November sein Amt niedergelegt hatte. In seiner Sitzung am 20. März stimmte der Rat der Stadt dem Personalvorschlag von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch zu.
Die 56-jährige Juristin hatte sich zuvor in den Fraktionen und im Verwaltungsausschuss der Stadt vorgestellt. Gabriele Scholz war zuletzt als Leiterin des Landesjugendamts in Hamburg tätig. "Mit Frau Scholz haben wir eine hochqualifizierte und engagierte Führungskraft für die Hansestadt gewinnen können", sagte Kalisch.
In ihrer Vorstellungsrede versprach Scholz: "Ich werde meine Erfahrungen und mein Wissen in den Dienst Ihrer Stadt stellen und Ihnen eine sach- und lösungsorientierte, verlässliche und auch kritische Ansprechpartnerin sein." Politik und Verwaltung stünden gemeinsam vor einer Reihe großer Herausforderungen. "Wir sind gefordert, mit den zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen sorgsam umzugehen, Interessen auszugleichen und Prioritäten zu setzen. Das schaffen wir nur gemeinsam."
Die Stadtverwaltung hatte die Stelle der Dezernatsleitung in Zusammenarbeit mit einer Personalberatungsgesellschaft öffentlich ausgeschrieben. In der geheimen Wahl im Rat stimmten allerdings nicht sämtliche Ratsmitglieder für Scholz, sie erhielt nur 31 Stimmen, acht stimmten gegen sie. Für ihre Wahl reichte aber eine Mehrheit von 23 Stimmen.
◼︎ Oberbürgermeisterin empört über angebliche Indiskretionen
Kalisch kritisierte im Rat, dass im Bewerbungsverfahren erneut vertrauensvolle Informationen preisgegeben worden seien. "Damit werden nicht nur die Kandidat:innen, sondern vor allem auch die Stadt als Arbeitgeber massiv beschädigt", sagte Kalisch. Sie bezog sich damit auf einen Bericht des Online-Mediums "Lüneburg aktuell", in dem unter anderem über eine gescheiterte Bewerbung von Scholz bei der Stadt Minden berichtet wurde.
Ob vertrauliche Informationen tatsächlich preisgegeben wurden und von wem diese an die Öffentlichkeit gelangten, sagte Kalisch nicht. Sie gab aber zu verstehen, dass sie auch Ratsmitglieder als Informanten nicht ausschloss und forderte eine schriftliche Erklärung von den Ratsfraktionen ein, in der diese bestätigen sollten, keine Informationen preisgegeben zu haben. Lediglich die SPD lehnte dieses fragwürdige Ansinnen der Oberbürgermeisterin ab.