header

Schanzenweg bleibt Konfliktherd

SPD fordert Moratorium für umstrittenes Bauprojekt

Lüneburg, 12.09.2025 - Der Konflikt um die geplante Wohnanlage im Schanzenweg an der Grenze zum Lüneburger Senkungsgebiet geht in die nächste Runde. Die SPD-Fraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg hat für die kommende Sitzung einen Antrag in den Bauausschuss eingebracht, mit dem der sofortige Stopp der Aktivitäten um die Wohnanlage gefordert wird.

"Wir dürfen die Sorgen der Anwohner nicht auf die leichte Schulter nehmen", betont SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Dißelmeyer. Aus seiner Sicht ist es unverantwortlich, ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung ohne umfassende Sicherungsmaßnahmen voranzutreiben. Vielmehr müssten die Pläne auf ein "verträgliches Maß" zurückgeführt und gleichzeitig mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.

Die SPD fordert deshalb ein Moratorium für das Projekt, eine deutliche Reduzierung der Baugröße, verbindlich 30 Prozent sozial geförderten Wohnungsbau sowie die sofortige Einleitung eines unabhängigen Beweissicherungsverfahrens. Darüber hinaus sollen alle Gutachten veröffentlicht und die Öffentlichkeit in einer großen Bürgerversammlung informiert werden.

Aus Sicht der Stadtverwaltung steht dem Vorhaben nichts im Weg. Das Vorhaben sei intensiv geprüft worden, Auswirkungen auf das Senkungsgeschehen seien ausgeschlossen. Die Prozesse, die Senkungen verursachen, fänden in großer Tiefe statt. Bauarbeiten an der Oberfläche würden diese Vorgänge nicht beeinflussen (LGheute berichtete). 

Die langjährige SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers aber mahnt: "Wir kennen die Risiken durch Bodenbewegungen in Lüneburg seit Jahrzehnten. Es ist unsere Verantwortung, die Bürgerinnen und Bürger zu schützen, bevor Fakten geschaffen werden, die womöglich irreparable Schäden nach sich ziehen."

 

 

Kommentar schreiben