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Corona: Klinikum setzt ambulante Eingriffe aus

Notfallversorgung bleibt bestehen – Besuchsverbot wird geprüft

Das Lüneburger Klinikum reagiert auf die aktuelle Corona-Notlage und setzt vorübergehend aufschiebbare Behandlungen aus. Foto: LGheuteLüneburg, 13.11.2020 - Das Klinikum Lüneburg setzt die Behandlung planbarer ambulanter Eingriffe vorübergehend aus. Planbare Eingriffe, die einen stationären Aufenthalt im Klinikum erfordern, werden eingeschränkt. Dies teilte das Klinikum am Nachmittag mit. Zur Begründung wurden die zunehmenden Behandlungen von Covid-19-Patienten auf der Intensivstation und der damit verbundene erhöhte Pflege- und Personalaufwand genannt. Für Besucher gelten überdies neue Regelungen. Auch ein generelles Besuchsverbot schließt das Klinikum nicht aus.

Auf der Intensivstation des Klinikums Lüneburg werden zurzeit fünf COVID-19-Patienten und zahlreiche weitere Schwersterkrankte behandelt. "Alle haben rund um die Uhr einen sehr hohen Versorgungsbedarf, was insbesondere für unser pflegerisches Personal eine große Herausforderung ist", erklärt Prof. Dr. med. Torsten Kucharzik, Ärztlicher Direktor des Klinikums. "Damit es hier nicht zu einer Überlastung kommt, werden wir ab dem kommenden Montag auch fachspezifisch ausgebildete oder geschulte Pflegekräfte aus anderen Bereichen unseres Hauses auf der Intensivstation einsetzen."

Für die medizinische Versorgung entstehen dadurch folgende Einschränkungen:

  • Ab Montag, 16. November, wird es am Klinikum Lüneburg für zunächst zwei Wochen keine planbaren ambulanten Eingriffe geben, das betrifft z. B. Metallentfernungen nach einem operativ versorgten Knochenbruch oder endoskopische Untersuchungen.
  • Planbare Eingriffe, die an einen stationären Aufenthalt gebunden sind, beispielsweise Gelenkersatzoperationen, können im gleichen Zeitraum nur in geringerer Anzahl stattfinden.

Alle von der Verlegung bereits geplanter Eingriffe betroffenen Patienten werden vom Klinikum persönlich informiert. Die Notfallversorgung und Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen ist von diesen Einschränkungen nicht betroffen, erklärte das Klinikum.

◼︎ Besuchsverbote nicht ausgeschlossen

Zum Schutz von Patienten, Mitarbeitern und Besuchern vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus gelten auch weitere Regelungen für Besucher:

  • Um lange Warteschlangen zu Beginn der täglichen Besuchszeit um 15 Uhr zu vermeiden, stellt das Klinikum das Dokumentationsformular für Besucher auf der Website zur Verfügung: www.klinikum-lueneburg.de/Besucherprotokoll. Es kann hier heruntergeladen und bereits ausgefüllt mitgebracht werden.
  • Werdende Väter können nach wie vor bei der Geburt dabei sein. An allen vorgeburtlichen Terminen in der Pränatal-Ambulanz, z. B. Ultraschalluntersuchungen, dürfen sie zurzeit nicht teilnehmen.

Am kommenden Wochenende will das Klinikum entscheiden, ob es − wie bereits zahlreiche andere Krankenhäuser − ein generelles Besuchsverbot wie im Frühjahr aussprechen muss. "Täglich betreten undisziplinierte Besucher das Klinikum unter Umgehung der Dokumentationspflicht und trotz entsprechender Hinweise und Absperrungen durch Nebeneingänge. Das macht die Rückverfolgung von Infektionsketten unmöglich und gefährdet die Gesundheit aller", beschreibt Geschäftsführer Dr. Michael Moormann die Situation. "Wenn sich dieses Verhalten nicht ändert, sind wir gezwungen, Besuche ganz zu verbieten."