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Geschäftsleute müssen weiter darben

Stadtverwaltung erteilt Änderungswünschen wegen Bus-Sperrung eine Absage – Dauerhafte Sperrung unwahrscheinlich

Wo bislang Busse jeden Tag mehrere Tausend Menschen zum Platz Am Sande brachten, fahren derzeit nur zwei Taxen zwischen Sande und Bahnhof im Shuttle-Verkehr. Foto: LGheuteLüneburg, 22.07.2024 - Die Stimmung vieler Lüneburger Geschäftsleute am Platz Am Sande ist schlecht. Wegen der derzeiten Sperrung für den Busverkehr klagen sie über teils heftige Umsatzrückgänge und wünschen sich von der Stadtverwaltung eine Lösung, die auch ihre Interessen berücksichtigt. Inzwischen wird der Wunsch auch von weiteren Geschäftsleuten vorgetragen. Und noch eine Sorge treibt die Geschäftswelt um: Wird der Sande möglicherweise schon bald dauerhaft für Busse gesperrt? LGheute hat bei der Stadtverwaltung nachgehakt.   

"Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Stadtverwaltung zu einer anderen als der derzeitigen Lösung findet", sagt Heiko Meyer, Chef des Vereins Lüneburger Citymanagement (LCM). Der Verein ist kein Unbedeutender, schließlich bündelt er die Interessen zahlreicher Lüneburger Geschäftsleute und Gastronomen, Unternehmen und Betriebe also, die Gewerbesteuer in die Stadtkasse spülen, für Arbeitsplätze sorgen und mit ihren Angeboten ein wichtiger Magnet für die Region und Touristen sind.

Und Meyer hat auch einen Vorschlag, wie die Lösung aussehen könnte: "Lassen wir doch die Busse vom Bahnhof über den Sande, die Straßen Am Berge, An den Brodbänken, über den Markt und Reichenbachplatz fahren, das ging doch viele Jahre zuvor auch." Von dem jetzt eingerichteten Shuttle, bei dem zwei Taxen zwischen 9 und 18 Uhr im Zehn-Minuten-Takt zwischen Bahnhof und Sande pendeln, hält er jedenfalls nichts. "Die ersetzen doch nicht die vielen tausend Menschen, die sonst täglich mit dem Bus in die Stadt kommen."

◼︎ Missmut auch An den Brodbänken

Wie wichtig die Busse für die Geschäftsleute am Sande sind, hatten einzelne Händler dort bereits geäußert (LGheute berichtete). Doch auch andernorts gibt es bereits Missmut, wie Meyer erfahren haben will. "Mir wird sogar von Geschäftsleuten Am Berge berichtet, dass die Umsätze zurückgehen. Sie führen das eindeutig auf die Bus-Sperre am Sande zurück", sagt der LCM-Vorsitzende. 

Im Rathaus will man von diesem Vorschlag weiterhin nichts wissen. "Eine solche Anpassung ist aktuell nicht geplant", sagt Florian Beye, Pressesprecher der Stadt. Bereits im Vorfeld hatte man derartige Überlegungen mit Hinweis auf die Sicherheit der Passanten vor allem An den Brodbänken zurückgewiesen. Für Meyer unverständlich: "Es hat doch nie irgendwelche Vorkommnisse oder Unfälle gegeben. Die Busfahrer wissen doch, wie sie dort zu fahren haben. Außerdem ist es ja nur für eine kurze Zeit."

◼︎ Dauerhafte Sperrung "derzeit" nicht geplant

Ob die Sperrung tatsächlich nur für kurze Zeit ist, daran mögen einige Geschäftsleute jedenfalls nicht glauben. Sie befüchten, dass die Stadtverwaltung die noch bis Ende September geplante Sperrung zum Anlass nimmt, den Platz dauerhaft für den Busverkehr zu sperren. "Solche Pläne machten ja in letzter Zeit immer mal wieder die Runde", sagt etwa Ernst-Joachim Petersen, Inhaber des Lebensmittelgeschäfts "Edeka Wist" (LGheute berichtete). 

In der Stadtverwaltung hält man diese Sorgen jedenfalls für unbegründet. "Die aktuelle Situation liegt in den Baustellen begründet. Gedankenspiele zu einer dauerhaften Sperrung des Platzes Am Sande für den Busverkehr gibt es derzeit nicht", teilte Pressesprecher Beye auf Nachfrage dazu mit. Gänzlich ausschließen will die Stadtverwaltung eine solche Variante aber offenbar auch nicht.

Heiko Meyer sieht dieses Szenario ebenfalls nicht auf die Geschäftswelt zukommen. "Ich weiß, solche Überlegungen und Sorgen kommen immer mal wieder hoch. Doch eine dauerhafte Sperrung wird nicht kommen, denn das würde einen heftigen Protest nicht nur bei den Geschäftsleuten auslösen." 

◼︎ Dazu bisher auf LGheute:

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