04.07.2025 - Hannover? Bist Du noch da? Diese Frage drängt sich auf angesichts der Wortlosigkeit, die seit Wochen aus der niedersächsischen Landesregierung beim Thema Elbfähre zu vernehmen ist. Während Landesminister von SPD und Grünen für gewöhnlich keine Gelegenheit verstreichen lassen, jede noch so banale Temperaturauffälligkeit in einen apokalyptisch anmutenden Klimazusammenhang zu bringen, ist es beim Dauer-Niedrigwasser der Elbe erstaunlich ruhig. Nichts ist aus Hannover zu den langanhaltenden Ausfällen im Fährbetrieb im Landkreis zu hören. Das hat seinen Grund.
Der Grund heißt Miriam Staudte. Seit 2022 ist sie Landwirtschaftsministerin in der rot-grünen Landesregierung in Hannover und fiel dort vor zwei Jahren mit einer gewagten Ankündigung in Sachen Elbquerung auf: Statt einer festen Elbquerung – also Brücke – soll es eine dauerhafte Fährverbindung geben, festgeschrieben im neuen Landesraumordnungsprogramm. Von möglichen witterungsbedingten Einflüssen wie anhaltende Trockenheit und Niedrigwasser im Sommer oder Hochwasser im Frühjahr oder gar Eisgang in den Wintermonaten oder Betriebsunfällen oder Wartungsausfällen der Fähren war nichts zu hören oder zu lesen.
Dass die Ministerin bis heute keine Stellungnahme dazu abgegeben hat, zeigt, wo die vermeintlich so hoch gehängte moralische Instanz der Grünen zu finden ist: dort, wo sie den eigenen Zielen nicht im Wege steht. Windenergie- und Solaranlagen sind da stets willkommen, Brücken gehören definitiv nicht dazu. Sollen Schüler und Berufstätige doch sehen, wie sie über die Elbe kommen.
Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag ""Träumereien von einer besseren Fähre sind ausgeträumt""